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Bei Schnee klingelt der Wecker früher

Gesamtschüler präsentieren ihre pfiffige Idee

Hüllhorst (mst). Das kennt wohl jeder: Es hat über Nacht geschneit und bis der Hof von der weißen Pracht befreit ist, ist es zu spät für den Bus, der einen zur Arbeit oder zur Schule bringen soll.

Genau mit diesem Problem beschäftigen sich Marc Rebeschke, Sören Bredebusch und Sven Oliver Schumann, drei Schüler der Gesamtschule Hüllhorst. Die Neuntklässler beteiligen sich mit einer eigenen Entwicklung am Regionalwettbewerb (Stufe 1) von »Jugend forscht«.
Bei ihrer Erfindung handelt es sich um eine Anlage zur Schneehöhenerkennung mit Weckfunktion. Sobald der Schnee eine vorher angegebene Höhe zwischen drei und neun Zentimeter überschreitet, stellt sich automatisch ein Wecker, der zu einer der Höhe zugeordneten Zeit klingelt. So kann man sich zum Beispiel nach Belieben bei sechs Zentimeter Schnee eine halbe Stunde früher wecken lassen.
Dieses nützliche Gerät besteht aus einer schwarzen Box mit Laserschranken als Außenstation, um die Schneehöhe zu messen. Diese Box ist mit einem Computer verbunden, der im Bedarfsfall die Weckfunktion ausführt.
Ein ganzes Jahr lang entwickelten und verfeinerten die drei 15- bzw. 16-jährigen ihre Anlage. Bei Fragen stand ihnen ihr Lehrer Klaus Hertel hifreich zur Seite. »Aber ich war nur Ansprechpartner bei Problemen, die Arbeit blieb natürlich an den Jungs hängen, auch die Idee stammt von ihnen«, erklärt der Physiklehrer die Zusammenarbeit.
An Problemen mangelt es anfangs schließlich nie bei einer Neuerfindung. So mussten unter anderem die schwarze Box wetterfest gemacht, die Empfänger der Lichtschranke in Kupfer gehüllt und die benötigten Materialien beschafft werden.
Auch das Coputerprogramm warf durch die komplizierte Programmmierersprache einige Fragen auf. Aber letztendlich konnten alle Hürden überwunden werden, zumal die Räumlichkeiten der Schule den Nachwuchsforschern immer zur Verfügung stand - selbst in den Weihnachtsferien, von denen sie eine komplette Woche opferten.
Die Reaktion auf die Frage nach Chancen im Wettbewerb ist zurückhaltend. »Natürlich hoffen wir auf ein gutes Abschneiden, aber wir wollen die Erwartungen nicht zu hoch schrauben«, sagt Sven Oliver Schumann. »Außerdem geht es auch nicht nur um eine Platzierung bei >Jugend forscht<, sondern auch um den Austausch mit anderen Schülern.« Jetzt heißt es also warten. Am kommenden Samstag ist der große Tag, an dem sich die drei Schüler in Herford der Jury stellen werden.

Artikel vom 12.02.2005