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Wellness-Urlaub für den Ex-Chef

Thomas Otto löst Peter Wittköpper als Löschzugführer der Rietberger Feuerwehr ab

Rietberg (mobl). Löschzugführer ist ein verantwortungsvoller und anstrengender Posten. Und wenn man wie der Rietberger Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr, Peter Wittköpper, dann nach fünf Jahren aus dem Amt scheidet, dann hat man Erholung nötig. Und so hatten seine Kameraden auf der Jahreshauptversammlung dann auch genau das passende Geschenk für ihren scheidenden Chef: sie überreichten ihm einen Gutschein für einen Wellness-Urlaub. Als neuer Löschzugführer wurde Thomas Otto vorgestellt.

Da es in den vergangenen Wochen offenbar Gerüchte um den Rückzug Wittköppers gegeben hatte, sah der sich veranlasst, ein paar Worte zu diesem Thema zu sagen: »Ich gehe nicht im Streit und ich hatte auch mit niemandem Stress. Vielmehr habe ich mir nach einer längeren Erkrankung im vergangenen Jahr selbst eine Ruhepause verordnet«, schilderte er. Und auch Bürgermeister André Kuper hatte ein schönes Abschiedsgeschenk für Wittköpper mitgebracht. Da der Löschzugführer ein Mann sei, der stets mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben sei, wolle er das nun ändern, sagte Kuper - und überreichte Wittköpper einen Gutschein für eine Ballonfahrt.
Zuvor hatte Peter Wittköpper letztmalig als amtierender Löschzugführer die Versammlung im Feuerwehrgerätehaus am Torfweg eröffnet. Den Jahresbericht erläuterte Stefan Schulte. Demnach gehören dem Löschzug Rietberg derzeit 87 Kameraden an, davon 54 im aktiven Dienst und 33 in der Alters- und Ehrenabteilung. Zudem befinden sich in der Jugendfeuerwehr acht Mitglieder aus Rietberg. Die Zahl der Einsatzfahrzeuge hat sich im vergangenen Jahr nicht verändert, bald aber soll ein neues Löschgruppenfahrzeug angeschafft werden, gleichzeitig wird dann das alte Tanklöschfahrzeug aus dem Jahr 1980 ausgemustert. Ende dieses Jahres, spätestens aber Anfang 2006 soll das neue Fahrzeug eingeweiht werden. Die Zahl der im Jahr 2004 gefahrenen Einsätze hat sich im Vergleich zu 2003 von 126 auf 92 deutlich verringert. Unter den 92 Einsätzen waren drei Mittelbrände, elf Kleinbrände, elf Öleinsätze, 35 Hilfeleistungen unyd 17 Einsätze als nachbarliche Hilfeleistungen, davon 10 in Mastholte und sieben in Neuenkirchen. 15 Mal gab es falschen Alarm, zumeist ausgelöst durch Brandmelder, nur ein Fehlalarm erwies sich als böswillig. Hervorzuheben, so Schulte, sei vor allem der Einsatz beim Großbrand der Firma Rübbelke in Mastholte am 27. November. Bei den 92 Einsätzen und den Übungsstunden leisteten die Kameraden aus Rietberg im vergangenen Jahr mehr als 6000 Einsatzstunden, das sind im Durchschnitt 110 Stunden pro Mitglied.
Auch der Kurzbericht zur Jugendfeuerwehr von Andreas Brinkrolf fiel positiv aus. Nachdem mit Peter Gottschlich im Oktober das erste Mitglied der Jugendfeuerwehr in den aktiven Dienst im Löschzug Neuenkirchen überwechselte, konnte auch der Löschzug Rietberg im Januar mit Sebastian Reinkemeier den ersten »Überläufer« begrüßen.
Bürgermeister André Kuper hatte nicht nur das Abschiedsgeschenk für Peter Wittköpper im Gepäck, er vergab im Namen der Landesregierung auch zwei hohe Auszeichnungen. Für 35 Jahre Dienst in der Feuerwehr wurden Heribert Hökenschnieder und Stefan Schulte mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Nur allzu gerne überbrachte Kuper diese Auszeichnungen - sind beide Geehrte doch bei der Stadt beschäftigt. Stefan Schulte ist Leiter des Fachbereichs Schule und Soziales, Heribert Hökenschnieder ist als Gärtner bei der Stadt beschäftigt. Beide haben außerdem für Nachwuchs in der Feuerwehr gesorgt: die Söhne von Heribert Hökenschnieder, Jens und Dirk, sind beide Mitglied des Löschzuges, Stefan Schultes Tochter Theresa ist bei der Jugendfeuerwehr. »Für beide gilt: sie sind da, wenn Not am Mann ist«, so Kuper.
Zudem wurden zahlreiche Mitglieder des Löschzuges Rietberg befördert: Christoph Lodenkemper, Björn Risse und Denis Kevin Risse (zum Feuerwehrmann-Anwärter), Sebastian Reinkemeier und Markus Wenkemann (zum Feuerwehrmann), Daniel Descher und Christoph Dreisewerd (zum Oberfeuerwehrmann), Rainer Peitz und Jens Hökenschnieder (zum Hauptfeuerwehrmann), Mathias Steiner, Marc Siemerling und Michael Pähler (zum Unterbrandmeister) sowie Matthias Setter (zum Oberbrandmeister).

Artikel vom 15.02.2005