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Alle Kliniken bleiben erhalten

Gesundheits-Ministerin Birgit Fischer empfiehlt Zweier-Fusionen


Kreis Gütersloh (rec). Das evangelische Krankenhaus in Rheda und das Versmolder Krankenhaus bleiben erhalten. Die beiden »kleinen« Kliniken im Kreis Gütersloh bekommen neue medizinische Schwerpunkte und werden mit unterschiedlichen Partner fusionieren. So lautet das wichtigste Ergebnis eines Hintergrundgespräches im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium.
Nach dem gestern erzielten Ergebnis ist die zwei Jahre lang verfolgte Vierer-Fusion erst einmal vom Tisch. Statt dessen soll das evangelische Krankenhaus in Rheda mit dem Städtischen Klinikum Gütersloh fusionieren. Dafür wird dem Standort Gütersloh die bislang umstrittene Unfallchirurgie samt Bauchchirurgie zugestanden. Rheda bekommt die allgemeine Chirurgie und wird vermutlich ein ambulantes OP-Zentrum eröffnen. Auch das katholische Elisabeth-Hospital soll seine Unfallchirurgie behalten - das Ministerium kann darin keine Doppelvorhaltung erkennen, »Die Fallzahlen geben es her«, sagt der Erste Beigeordnete Dr. Klaus Wigginghaus, der gestern gemeinsam mit Bürgermeisterin Maria Unger und dem neuen Klinikleiter Ingo Engelmeyer am Gespräch teilgenommen hatte.
Das Krankenhaus in Rheda stand »auf der Kippe«. Vor Gericht hatten die Krankenkassen eine Schließung des Standortes durchgesetzt. »Für die Mitarbeiter des evangelischen Krankenhauses bedeutet die Entscheidung aus Düsseldorf, dass das Licht am Ende des Tunnels jetzt deutlich heller wird«, teilt Harald Geier mit, der Verwaltungsdirektor der Klinik. Rheda-Wiedenbrücks Bürgermeister Bernd Jostkleigrewe war über die Entscheidung ebenso erleichtert wie Maria Unger: »Wir sind einen großen Schritt weiter gekommen.«
In den kommenden sechs Wochen will das Gesundheitsministerium eine förmliche Anhörung der an der Krankenhausplanung beteiligten Parteien durchführen. Dabei wird sich unter anderem zeigen, ob auch die Krankenkassen dem Vorschlag des Ministeriums zustimmen werden. Die Träger der katholischen Krankenhäuser müssen entscheiden, ob sie gegen den Beschluss klagen wollen. »In der Krankenhausplanung ist der Erhalt der ortsnahen Versorgung ein ausgesprochen wichtiges Ziel. Dafür müssen sich die Kliniken zukunftsfähig aufstellen«, teilt Ministerin Birgit Fischer mit.
Dem Versmolder Krankenhaus wird der Schwerpunkt »Frührehabilitation« zugestanden. Es soll mit Halle fusionieren.

Artikel vom 11.02.2005