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Musik aus Film und Jazz

»Sleeping Socks« und »Pollux« spielten vor vollem Haus

Pr. Oldendorf (WB). Das erste öffentliche Konzert der Jugendmusikschule Pr. Oldendorf Bürgerhaus war gleichzeitig ein besonderes Ereignis, weil an diesem Abend nicht nur die Jazz-Band der Musikschule auftrat, sondern auch die Rock-Band der Musikschule in Neuenkirchen/Vörden. Matthias Westerkamp, Lehrer an der Jugendmusikschule Pr. Oldendorf, Leiter und Arrangeur der Oldendorfer Band »The Sleeping Socks«, hatte nach langer Planungszeit endlich einen passenden Termin für beide Bands mit seinem Kollegen Iring Bromisch aus der niedersächsischen Musikschule gefunden.

Ganz im Stil guter Gastgeber begannen »The Sleeping Socks« ihr Programm. Im ersten Teil zeigte das Quintett einen breiten Querschnitt von Fusion bis Latin: »Watermelon Man«, »Blue Bossa« oder »La Samba« - Stücke, die bei Jazzmusikern sehr beliebt und deshalb bekannt sind.
In ihrer Besetzung mit zwei Bläserinnen - Saxophon (Wiebke Stegh) und Trompete (Verena Becker) plus Rhythmus-Begleitung - Keyboard (Henrik Steinhauff), Bass (Phillip Heinicke) und Schlagzeug (Felix Heinicke) zauberten sie einen Klang auf die Bühne, der nicht nur an eine Mini-Big-Band erinnerte, sondern durch die Mischung sehr lebendig und ausdrucksstark war.
Ihr musikalischer Schwerpunkt lag im Jazz der 70er und machte vor Filmmusik nicht halt. Bei Mit-Dreißigern wurden sicher mit großer Freude Erinnerungen an Armin Maiwalds Fernsehserie »Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt« wach, andere freuten sich über »Ein seltsames Paar«.
Im zweiten Teil stand die Gastsängerin des Abends im Mittelpunkt: Jana Fricke. Bereits zum zweiten Mal gab es diese erfolgreiche und erfolgsversprechende Zusammenarbeit, lässt sich das Repertoire doch erheblich erweitern. Mit der wunderbaren Ballade »Summertime« aus Gershwins Oper »Porgy und Bess«, in die Van Morrisons »Moondance« geschickt verwoben wurde, zeigte Jana Fricke die Entfaltunsgmöglichkeiten ihrer Stimme.
Ob als Hommage an Bob Marleys 60. Geburtstag oder nur rein zufällig: Die Musik der Baccardi-Werbung entführte mit Reggae-Klängen auf karibische Inseln. Mit der Eigenkomposition »Na, so watt« von Matthias Westerkamp verabschiedete sich das Sextett, durfte durch den langen Applaus des Publikums im vollen Saal aber zuvor noch eine Zugabe zu spielen.
Nach kurzer Umbaupause betrat »Pollux« die Bühne. Ihr musikalischer Schwerpunkt lag bei Rockmusik der 70er von Folk bis Metal. Die Besetzung machte dies schon deutlich: zwei Gitarren (Wiebke Hoffmann und Iring Bromisch, zugleich Leiter der Band), E-Bass und Schlagzeug (abwechselnd gespielt von Tim Hoffmann und Jan Kreke), wobei die Gitarristen auch zugleich sangen.
Top-Hits von Bob Dylan, Manfred Mann oder Metallica ließen bei den älteren Semestern Erinnerungen an vergangene Jugendtage aufleben, als »Mighty Quinn« noch im Radio »rauf und runter« gespielt wurde.
Nach etwa 90 Minuten war das Konzert zu Ende. »Pollux« war von dem Publikum etwas überrascht, das sich durch Applaus und Zurufe noch eine Zugabe erhoffte. Man ließ sich nicht lange bitten und spielte als Lied zur guten Nacht »Stairway to Heaven«. So war das Konzert ein voller Erfolg: ein interessantes Programm, ein volles Haus, zwei gute Bands.

Artikel vom 12.02.2005