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Eltern zahlen keinen Cent

Landschaftsverband bewilligt Geld für Sprachförderung

Verl (köh). Die Sprachförderung im Elementarbereich kostet auch in diesem Jahr die Eltern keinen Cent. Wie Bürgermeister Paul Hermreck jetzt mitteilte, hat der Landschaftsverband Westfalen-Lippe der Gemeinde Gelder zur Förderung von zwei vorschulischen Kursen bewilligt.

Pro Gruppe stehen 1534 Euro zur Verfügung. Außerdem übernimmt die Gemeinde die Fahrkosten für die Beförderung der Kinder, die mehr als zwei Kilometer zurücklegen müssen. Diese Kosten betragen 3000 Euro. Die Kinder werden mit einem Buli zum Unterricht gebracht. Die Maßnahme gilt für Kinder, die ein halbes Jahr vor der Einschulung sprachlich für den Schuleinstieg fit gemacht werden müssen.
Laut Erlass müssten eigentlich die Eltern die Kosten für Fahrt und Unterricht bezahlen, aber die Gemeinde Verl hat sich stets erfolgreich für die Finanzierung der Kurse durch die öffentliche Hand stark gemacht. Die Förderung wird bereits zum fünften Mal angeboten. Sie findet zentral für die Kinder aus dem Gemeindegebiet dreimal wöchentlich mit jeweils zwei Unterrichtsstunden in der Bühlbuschschule statt.
In diesem Jahr sind die Kurse jeweils 15 Kinder stark und erstmals auf den Nachmittag gelegt worden. »Das ist für die Kinder schöner und besser zu organisieren«, erklärte Dirk Hildebrandt vom Schulamt, »sie müssen dann nicht mitten aus irgendwelchen Aktivitäten im Kindergarten herausgerissen werden«.
Die Maßnahme sei kein freiwilliges Angebot sondern verpflichtend, wie der Schulamtsleiter betonte. Neu ist seit 2003, dass die Überprüfung der Sprachfähigkeit per Standardtest erfolgt. »Vorher ermittelten die Schulleiter aufgrund von Gesprächen, ob ein Schüler gefördert werden musste«, erklärt die Leiterin der Grundschule am Bühlbusch, Gisela Kröhnert. »Heute können mit Hilfe der Tests den Eltern die Kurse noch nachdrücklicher empfohlen werden«, sagt sie. »Oft hat man nämlich umgangssprachlich den Eindruck, dass die Kinder sich verständigen können. Aber dann zeigt sich doch, dass sie mangelnde Kenntnisse durch Umschreiben geschickt verbergen.«
Wie Dirk Hildebrandt weiter mitteilte, sind im November insgesamt 311 Kinder für die Grundschulen angemeldet worden. Die meisten Neuzugänge verzeichnet die Grundschule am Bühlbusch mit 98 Kindern. Dann folgt die Marienschule, wo fürs kommende Schuljahr 80 Erstklässler aufgenommen werden. 64 Mädchen und Jungen starten in Kaunitz, 41 an der St.-Georg-Schule in Sürenheide und 28 in Bornholte-Bahnhof. Mit dem neuen Schuljahr wird es eine tiefgreifende Neuerung an den Grundschulen geben: »Schulkindergärten gibt es dann nicht mehr«, erklärte Hildebrandt.

Artikel vom 11.02.2005