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Keine Tour
ohne Mara

Alle lieben den Wanderpudel

Von Manfred Köhler
Verl-Sürenheide (WB). Das Wandern ist des Pudels Lust: Das kann Waltraud Sandfort frei nach dem bekannten Volkslied von ihrem Vierbeiner sagen. Die siebenjährige Pudeldame fehlt seit fünf Jahren bei keiner Tour der beiden Wandergruppen des TV Verl.

Ob im Teutoburger Wald, in der Senne, im Weserbergland, im Rhedaer Forst oder an der Ems: »Tamara von der roten Buche«, wie Mara laut Stammbaum heißt, ist immer dabei. Im Jahr 2004 kam sie allein auf den Vereinstouren mit ihrem Frauchen auf 276 Kilometer. Insgesamt hat der etwa 30 Zentimeter große Hund in seiner Wandererkarriere rund 1400 Kilometer unter seine Pfötchen genommen. »Mara ist wie ich: Sie kann vom Wandern nicht genug bekommen. Für uns ist es Medizin. Neben unseren Touren mit der Senioren- und der Sonntagsgruppe drehen wir täglich auch noch eine fünf bis sechs Kilometer lange Runde um den Verler See oder genießen den Holter Wald.« Dort fühlt sich Mara besonders wohl und kennt die Wege fast so gut wie ihre Kuschelecke im Wohnzimmer.
Für die Wanderfreunde im TV Verl ist Mara aus dem Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. »Eigentlich ist sie ja Mitglied«, lacht Waltraud Sandfort. Eine Mitgliedskarte hat sie zwar nicht, zeigt aber den Wanderern, dass sie dazu gehört. »Wenn wir zum Start einer Tour aus dem Auto steigen, begrüßt Mara erstmal alle, und jeder freut sich, dass sie wieder mitkommt. Einmal war sie nicht dabei, da haben die anderen sofort nach ihr gefragt«, erzählt Waltraud Sandfort.
Für ihren Wanderfleiß im Verein ist die Sürenheiderin zur Wanderin des Jahres 2004 ernannt und mit einer Plakette ausgezeichnet worden. Und weil Mara ja diese Ehre eigentlich auch gebührt, ist sie auf der Auszeichnung gleich mit verewigt. Wanderfreundin Erika Schumacher war sogar der Meinung, dass man die Leistung des Pudels besonders würdigen sollte und stiftete für Mara einen Pokal. Diese Ehre nimmt »Tamara von der roten Buche« gelassen hin, und der Pokal kann als Spielobjekt mit ihrem kleinen Elefanten »Elemele« und dem Nilpferd »Lisa« nicht mithalten. Vor allem ein kleiner Ball ist in ihrer Gunst unschlagbar. Den findet Mara auch in freier Natur an jedem Ort. »Wenn er irgendwo ins Gebüsch geflogen und schlecht zu finden ist, kreist sie ihn einfach ein bis sie ihn hat«, schmunzelt Waltraud Sandfort und meint stolz: »Sie ist sehr intelligent.« Das weiß Mara und zeigt gerne, welch gelehrige Schülerin sie ist. Auch beim Wandern erweist sich die Pudeldame als klug: Ganz ohne Leine bleibt sie in Reih und Glied und genießt ihr Ansehen als Maskottchen. Und vor allem eines weiß Mara ganz genau: wie sie Frauchen um die Pfote wickeln kann. Das wusste sie schon, als sie erst zehn Wochen alt war. »Als ich damals auf der Suche nach einem Pudel auf eine Anzeige reagierte und wir uns sahen, schmiegte sie gleich ihr Köpfchen an mich. Da war es um mich geschehen«, lächelt Waltraud Sandfort.

Artikel vom 11.02.2005