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Fünf Fragen an . . .

Thorsten Harbert (TuS Brockhagen)

Erst Chrissi Kalms, jetzt Thorsten Harbert. Wenn die Gegner dem Spitzenreiter TuS Brockhagen im Kampf um den Landesliga-Aufstieg schon keine Steine in den Weg legen, so scheinen nun andere Handball-Mächte am Werk. Innerhalb von wenigen Wochen muss die Sonntag-Truppe auf den zweiten Leistungsträger verzichten. Im Gespräch mit WB-Redakteur Hans-Heinrich Sellmann blickt Thorsten Harbert auf das anstehende Derby gegen Halle und darüber hinaus.

Das Spitzenspiel gegen Jöllenbeck hatte für Dich zwei Seiten: erst die Top-Leistung und dann die verletzungsbedingte Auswechslung. Wie geht's?Thorsten Harbert: Ich habe das nicht ganz genau diagnostizieren lassen. Es wird aber nichts Schlimmeres als eine Bänderdehnung sein, die ich bei unserem Torwart und Physiotherapeut Martin Franz in Bielefeld behandele. Im linken Fuß hatte ich schonmal einen dreifachen Bänderriss. Ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn einiges kaputt ist. In etwa zwei Wochen bin ich wieder dabei.
Chrissi Kalms kommt in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz. Wie hat die Mannschaft reagiert, als auch noch Du ausgefallen bist?Thorsten Harbert: Da hat sich schon leichtes Entsetzen breit gemacht. Die Welt geht aber nicht unter. Jetzt sind erstmal die anderen in der Pflicht, jeder muss ein bisschen mehr tun. Das gilt natürlich auch für mich, wenn ich wieder spielen kann. Nach Chrissis Ausfall muss ich mehr Verantwortung übernehmen. Jeder steht unter einem ganz anderen Druck, seitdem die Entlastung durch Chrissi weggefallen ist. Bislang meistert die Mannschaft das aber ganz gut, alle sind top motiviert.
Sechs Punkte Vorsprung auf Platz zwei, zuletzt einen der ärgsten Verfolger aus dem Weg geräumt. Wer oder was soll den TuS noch stoppen, wenn es nicht einmal das Verletzungspech schafft?Thorsten Harbert: Schwer zu beantworten. Verloren haben wir ja nur in Sendenhorst, die schon recht deutlich hinter uns liegen. Und wenn die bei uns zum Rückspiel antreten, sind wir natürlich ganz besonders heiß. Im Moment haben wir einfach einen Lauf. Wir müssen so weiter machen, dann gehen wir da durch. Ich bin optimistisch.
Blick in die Zukunft. Wie siehst Du persönlich und allgemein die Entwicklung in Brockhagen?Thorsten Harbert: Wir haben eine junge Mannschaft, die komplett in die Landesliga will und dort dann natürlich auch zusammenspielen will. Das Potenzial ist in jedem Fall vorhanden. Ausgelernt hat natürlich noch keiner von uns. Frank Spannuth hat mal gesagt, dass wir noch mindestens bis 25 lernen können und müssen. Für den Verein wünsche ich mir eine starke zweite Mannschaft wie zum Beispiel in Hörste, um den jungen Spielern eine Perspektive zu geben. Ich selbst hatte schon immer das Ziel, einmal mit der ersten Mannschaft aufzusteigen. Erst wenn ich das erreicht habe, mache ich mir weitere Gedanken.
In Halle trefft ihr auf einen angeschlagenen Gegner, der im Abstiegskampf steckt. Können die Euch überhaupt gefährlich werden?Thorsten Harbert: Ich persönlich schätze Halle gar nicht so schlecht ein, wie es die Tabelle aussagt. Sie hatten zu Beginn nur großes Verletzungspech. Die Abwehr mit Torwart Christian Schubert, mit dem ich in der Brockhagener Jugend zusammengespielt habe und der zuletzt immer gute Kritiken bekommen hat, ist gar nicht so schlecht. Im Hinspiel haben Kondition und Konstanz den Ausschlag zu unseren Gunsten gegeben. Bei Halle darf gerne übernächstes Wochenende der Knoten platzen, und dann hoffe ich, dass sie es noch schaffen.

Artikel vom 11.02.2005