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Eidechsen mit Personalausweis

»Jugend forscht«: Ronja Johanna Biedermann (9) ist am 19. Februar dabei

Von Dunja Henkenjohann
Werther-Theenhausen (WB). Eidechsen sehen immer gleich aus. Zumindest auf den ersten Blick. Doch Ronja Johanna Biedermann aus Theenhausen weiß es besser. Die Neunjährige hat Ausweise für die Reptilien entwickelt. Die zeigen, dass sich die kleinen Kriecher sehr wohl unterscheiden. Mit ihrer Idee ist sie am 19. Februar bei »Jugend forscht/Schüler experimentieren« dabei.

Als Ronja Johanna im Dänemark-Urlaub Eidechsen gesammelt hat, stellte sie sich plötzlich die Frage: Woran lassen sich die Tiere eigentlich unterscheiden? Bei genauem Hinsehen war die Antwort ganz einfach: »Das Muster auf dem Rücken ist bei jeder Eidechse anders«, erklärt die Schülerin der Grundschule Langenheide. Auch Rücken- und die Seitenfarbe unterscheiden sich.
Um einen Orientierungspunkt zu haben, hat die Neunjährige die Stelle zwischen den Hinterbeinen genau unter die Lupe genommen. »Aber die Eidechsen sind ganz schön zappelig«, musste sie feststellen. Also hat sie die Tiere fotografiert und Ausweise gebastelt, um sie auch auf den Bildern unterscheiden zu können.
Klar, das Wichtigste am Ausweis ist das Passfoto: Also wurde die markante Stelle zwischen den Hinterbeinen der 21 untersuchten Eidechsen jeweils abgemalt. Und wo beim Menschen Größe oder Augenfarbe zu lesen sind, tauchen bei den Eidechsen im Ausweis Rücken- oder Seitenfarbe auf.
Doch die Fantasie der Nachwuchsbiologin geht noch weiter: Inzwischen hat sie ein Memoryspiel entwickelt, bei dem der Ausweis dem Foto der Eidechse zugeordnet werden muss. »Das ist ganz schön schwierig«, weiß auch Ronjas Bruder Balthasar Niklas. Der Siebenjährige spielt lieber das Würfenspiel, bei dem auf bestimmten Feldern eine Eidechsenkarte gezogen werden muss. Um ihr den richtigen Ausweis zuordnen zu können, dürfen alle Ausweise durchgesehen werden.
Am Samstag, 19. Februar, wird Ronja Johanna Biedermann ihre Untersuchungen und die daraus entwickelten Spiele einer Fachjury von »Schüler experimentieren« vorstellen. Bereits seit Mitte Januar liegt ihre Mappe, die fast den Umfang einer Hausarbeit hat, den Juroren vor. »Ich bin schon ziemlich aufgeregt«, gibt die Schülerin zu. Ob sie eine Runde weiter kommt, ist der Theenhauserin aber gar nicht so wichtig. »Ich habe jetzt schon viel gelernt«, sagt sie. »Wenn man sich ganz viel Mühe gibt und viel arbeitet, dann kan etwas auch richtig gut werden.«

Artikel vom 11.02.2005