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Einzelhandel
ringt sich zu
»Ja« durch

Neubau Rathausplatz

Gütersloh (rec). Der Einzelhandelsverband gibt seinen Widerstand gegen einen Neubau auf dem Konrad-Adenauer-Platz (Rathausplatz) auf. In einer Stellungnahme zum Bebauungsplan spricht sich der Verband »mehrheitlich« für das von der Stadt geplante Geschäftshaus aus.

Dieser Entscheidung sind nach Angaben des Verbandes »intensive Beratungen« mit dem Gütersloher Stadtverband, mit verschiedenen Einzelhändlern und ein »intensiver Abwägungsprozess« vorangegangen. Während der Gütersloher Verbandsvorsitzende Rainer Schorcht den Neubau und die Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes schon immer befürwortete, wurde sie von Mitgliedern des Verbandes vehement abgelehnt - darunter auch von Vorstandsmitgliedern. Sie warnten von einer drohenden Bauruine auf einem städtebaulichen Filetstück. Die in einer »Interessengemeinschaft Rathaus-Vorplatz« organisierten Einzelhändler fragten darüber hinaus nach dem Sinn einer neuen Tiefgarage und forderten deren Umgestaltung, falls sie tatsächlich gebaut werden sollte. Grundsätzlich ging es den Kritikern - unter ihnen der ehemalige Verbandschef Albrecht Diekötter - um eine Neugestaltung des Platzes statt einer Neu-Bebauung. Das tiefe Zerwürfnis führte dazu, dass der Einzelhandelsverband bis jetzt kein einheitliches Votum zum Neubau verkündete.
Die Zustimmung, zu der sich der Verband nun durchringt, ist mit einer ganzen Reihe von »Mindestvoraussetzungen« versehen. So seien in einem städtebaulichen Vertrag die Bauzeiten genau festzulegen. Zur Fassadengestaltung müsse sich die Stadt ein »endgültiges Bestimmungsrecht« einräumen lassen. Gleichzeitig solle mit dem Bauende die bauliche Umgestaltung der Sparkassen-Fassade abgeschlossen sein. Ebenso müsse zeitgleich das geplante Bürgerbüro fertiggestellt und die Berliner Straße umgestaltet sein. Anschließend sei der Konrad-Adenauer-Platz neu zu gestalten. Der Stadt sei ferner ein Mitspracherecht für die tatsächliche Nutzung des Geschäftshauses einzuräumen, um ungewünschte Sortimente oder bestimmte Dienstleistungen dort verhindern zu können. Nach Angaben des Investors, der MFG Management- und Finanzberatungs AG aus Karlsruhe, haben bisher ein Elektrofachhandel, eine Bank, eine Frisörkette, eine Gastwirtschaft und Bekleidungsgeschäfte Interesse bekundet.

Artikel vom 10.02.2005