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Calla - eine Klasse für sich

Farbenprächtige Wildpflanze mit Starqualitäten

Die sinnliche und elegante Anmutung der Calla begeistert immer mehr Menschen. Niederländische Gartenspezialisten waren sogar so von ihr überzeugt, dass sie sie zur »Sommerblumenzwiebel des Jahres 2005« wählten.
Fast tropischen Charme versprühen die ursprünglich aus Afrika stammenden Calla mit ihren elegant gedrehten Hochblättern.Foto: IZB
Die Calla, botanisch »Zantedeschia«, stammt ursprünglich aus Südafrika, wo sie wild wächst und mit ihren großen Blättern und den auffallenden Blüten ein ganz vertrauter Anblick ist. Die weiß blühende Zantedeschia aethiopica wächst dort zum Beispiel an Gräben, in Sümpfen und an Flussufern. In ihrer Heimat werden die großen, ledrigen Blätter traditionell als Heilmittel für entzündete Wunden verwendet.
Das in den vergangenen Jahren stark gestiegene Interesse an dieser dekorativen Pflanze hat dazu geführt, dass viele neue Sorten auf den Markt gekommen sind und das Farbenspektrum beträchtlich erweitert wurde. Neben Weiß, der »klassischen« Zantedeschia-Farbe, kann aus einer Fülle wunderschöner, intensiver Farben in vielen Abstufungen ausgewählt werden. Es gibt elfenbeinfarbene, gelbe, orange- und pinkfarbene sowie rote und tiefviolette, ja fast schwarze Sorten. Einige Namen lassen schon Rückschlüsse auf die Farbe zu. So hat »Mango« orangefarbene Hochblätter, »Schwarzwälder« tiefdunkelrote, und schaut man tief ins hellgelbe Hochblatt von »Black Eyed Beauty«, erkennt man ein schwarzes Auge.
Calla bringen - im Frühjahr gepflanzt - tropisches Flair und einen Hauch von Sinnlichkeit in den Sommergarten oder schmücken Balkon und Terrasse, wenn man sie in Töpfen oder Kübeln wachsen lässt. Als langlebige Schnittblumen erobern sie die Wohnräume und begeistern mit ihrer klaren, grafisch-strengen Form nicht nur Puristen.
Die Haltbarkeit hängt stark vom Raumklima ab. Bei günstigen Temperaturen kann sie durchaus zwei Wochen betragen. Außerdem sind Calla fast ganzjährig als Topfpflanzen erhältlich. Insbesondere von März bis zum Sommer ist die Auswahl vorgetriebener Sorten in Töpfen beachtlich. Die Größe dieser Zwiebelblumen variiert stark: Es gibt kleinere, die nur etwa 30 Zentimeter hoch werden und so wenig Platz benötigen, sodass sie sogar als sommerlicher Tischschmuck verwendet werden können. Andere erreichen eine beträchtliche Größe: Zantedeschia aethiopica ist eine imposante Gartenschönheit, die 80 bis 100 Zentimeter hoch werden kann.
Calla können ab April an einen sonnigen, geschützten Platz gepflanzt werden. Paradiesisch anmutende Gartenbilder entstehen, wenn die Pflanzen, ähnlich wie in ihrer afrikanischen Heimat, in Wassernähe wachsen, etwa an einem Teich. Sie haben im Sommer einen hohen Wasserbedarf und benötigen ausreichend feuchten Boden.
Die Blütezeit wird vom Standort beeinflusst. Draußen beginnt sie im Juni/Juli und reicht bis August/September. Nach der Blüte folgt die Ruhephase. Die Pflanzen erhalten dann bis zum Verwelken der Blätter immer weniger Wasser. Ab Ende September sollten sie ins Haus geholt und in einen hellen, nicht zu warmen Raum gestellt werden. Ideal sind Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad. Während der Ruhezeit werden Calla weder gedüngt noch gegossen. Erst wenn die Blätter wieder austreiben, erhalten sie mehr Wasser. Ab Mai stellt man die Pflanzen wieder ins Freie oder pflanzt sie aus.

Artikel vom 18.03.2005