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»Weiß, wie die Verler spielen«

Vor dem Derby gibt es zwischen dem FCG und dem SCV keine Geheimnisse

Von Dirk Heidemann
Gütersloh (WB). Der Blick für die Realität ist beim FC Gütersloh 2000 auch nach dem aus FCG-Sicht starken Auftritts beim 1:1 bei den Sportfreunden Siegen II nicht verloren gegangen. »Es gilt nach wie vor, so schnell wie möglich die nötigen Punkte gegen den Abstieg zu sammeln«, weiß Fritz Grösche trotz des Derby-Rummels um die Priorität seiner Arbeit.

»Beide müssen das Derby gewinnen - alles andere wäre Augenwischerei«, bekräftigt der Interimscoach, dass am Sonntag für die Kreisrivalen eine Menge auf dem Spiel steht. Doch auf Seiten des FCG geht es nicht nur um drei Punkte, sondern auch darum, verloren gegangenen Kredit beim einst so treuen Publikum zurückzugewinnen. »Wir können unsere Zuschauer mit einem Sieg ein klein wenig versöhnen«, denkt Grösche, der fest an die eigene Chance glaubt: »Es gibt keine Geheimnisse. Ich weiß, wie die Verler spielen und bin gedanklich auf jede SCV-Aufstellung eingestellt. Mich wird nichts überraschen können.«
Wenig überraschendes wird es auch in der Anfangsformation des FCG zu sehen geben. Ersetzt werden muss lediglich der rotgesperrte Rino Capretti (Grösche:»Sein Platzverweis in Siegen war dumm und disziplinlos«), dessen Position Frederic Kollmeier oder Sebastian Block einnehmen könnten.
Wie nicht anders zu erwarten, »brennt« zudem Dirk Konerding bei seinem persönlichen »Spiel des Jahres« auf einen Einsatz. Doch wohin mit »Koni«, nachdem Sebastian Veith in Siegen als Manndecker zu überzeugen wusste und Maximilian Heinrich gesetzt ist? Ein Fragezeichen steht noch hinter dem unter Achillessehnenproblemen leidenden Daniel Eckel, der sich unter der Woche bei einem Orthopäden den rechten Schuh auspolstern ließ, um die Sehne zu beruhigen.
Des weiteren stellt Grösche seinem Spielmacher Daniel Rios zumindest ein Kurz-Comeback in Aussicht: »Daniel wird immer mehr zum Thema. Wir erwarten endlich seinen Durchbruch, dass er das Können zeigt, was er im Training täglich andeutet.«
Auch wenn der FCG-Trainer das Derby vor allem aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten lieber erst im März oder April gespielt hätte, ist Grösche überzeugt davon, dass allein der Punktgewinn in Siegen sich bereits positiv auf das Selbstvertrauen seiner Mannschaft auswirken wird: »Wir haben zum ersten Mal in dieser Saison eine Partie klar beherrscht. Die Mannschaft ist Willens, den Kampf anzunehmen und darüber zum Spiel zu kommen.«
Aufgrund des einsetzenden Tauwetters, verbunden mit den starken Regenfällen, steht die Austragung des Derbys im Heidewald auf der Kippe. Je länger die Niederschläge anhalten, um so mehr schwindet die Hoffnung, dass am Sonntag um 14.30 Uhr der Anstoß erfolgen kann. Das WB wird am morgigen Samstag über den Stand der Dinge informieren.

Artikel vom 11.02.2005