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Senioren für neue Wohngemeinschaft gesucht

In Lippling soll gemeinschaftliches Wohnen für pflegebedürftige Menschen möglich sein

Von Silvia Scheideler (Text und Foto)
Lippling (WV). Wohngemeinschaften sind nur etwas für Studenten: Diese landläufige Meinung soll jetzt in Lippling widerlegt werden. Bis zu acht ältere Menschen sollen in die behindertengerechte Wohnung von Vermieterin Gabi Peitz einziehen. Jetzt werden Senioren für die WG gesucht.

Ziel ist es, dass allein Lebende, die nicht in ein Altenheim ziehen möchten, eine neue Erfahrung des Wohnens machen. »Die Betreuung wird von Pflegekräften gesichert, die nach Bedarf bis zu 24 Stunden am Tag vor Ort sind«, erklärt Hans-Werner Hüwel, Fachbereichsleiter Alten- und Krankenhilfe im Caritas-Verband Paderborn. Auf 240 Quadratmetern hat jeder Mitbewohner sein eigenes Zimmer, es gibt ein gemeinsames Wohnzimmer und eine Küche, zwei behindertengerechte Badezimmer und ein Gäste-WC.
Der Caritas-Verband hat mit dieser neuen Wohnform gute Erfahrungen: »In Paderborn gibt es drei solcher Gemeinschaften. Spannend für uns ist, zu sehen, wie hoch der Bedarf im ländlichen Raum ist«, erklärt Hüwel.
Der Clou bei der Idee ist, dass jeder der Pflegebedürftigen Ansprüche gegenüber Pflegekasse oder auch Krankenkasse hat. Dieses Geld wird in einen Topf geworfen. »Das ermöglicht uns eine Pflege bis zu 24 Stunden am Tag«, sagt der Fachbereichsleiter.
Das Mietverhältnis ist privater Natur, geteilt wird der Haushalt und die Haushaltskasse, in die jeder einzahlt. »Im Vergleich zu einer stationären Betreuung ist eine WG viel individueller. Die Mitbewohner entscheiden selbst, was auf den Teller kommt«, betont Dagmar Kämper, stellvertretende Leiterin der Sozialstation des Altenzentrums St. Johannes.
Delbrück wäre in Ostwestfalen die erste Kommune dieser Größenordnung, die ein derartiges Projekt umsetzt. »Wir hoffen, dass genug Delbrücker Interesse haben«, so Hüwel. »Aus unserer Erfahrung in der Sozialstation wissen wir, dass in Delbrück objektiv ein großer Bedarf besteht.« Das Wohnumfeld in der Straße » Zur alten Kapelle« bietet viele Vorteile. Im Haus befinden sich ein Supermarkt, die Praxis eines praktischen Arztes und eines Zahnarztes, eine Apotheke und natürlich ist das Haus mit einem Aufzug ausgestattet.
Interessenten können sich bei der Vermieterin Gabi Peitz melden (Ruf 0 52 50/5 01 50) oder im Caritas-Altenzentrum St. Johannes (Ruf 0 52 50/74 48).

Artikel vom 11.02.2005