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Der Traum vom Nationalteam

Eishockey: Verteidiger André Schäfer ist das größte Talent des Herforder EV


Von Victor Fritzen
Herford (HK). Lange Zeit blieb es nach der Insolvenz des damaligen Herforder Eishockey-Clubs ruhig um den Kufen-Sport in Herford. Doch jetzt macht das 14-jährige Nachwuchstalent André Schäfer auf sich und den Nachfolge-Klub Herforder Eishockey-Verein (HEV) aufmerksam. Das große Ziel des Verteidigers: schon bald für Deutschland auflaufen.
André Schäfer ist seit neun Jahren ein begeisterter Puck-Jäger. Die Nachwuchs-Späher des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) haben sein Talent längst erkannt und hatten ihn Ende 2004 zu einem Sichtungslehrgang eingeladen. Dort stellte der Schüler des Ravensberger Gymnasiums sein Können so gut unter Beweis, dass er kürzlich zu einem zweiten Lehrgang über die Karnevalstage ins bayrische Füssen eingeladen wurde. Nur fünf der 45 nominierten Spieler kamen dabei aus Nordrhein-Westfalen.
»André hat das Zeug zu einem großen Spieler. Er ist durch seine Mannschaft groß geworden und besitzt nun die Fähigkeiten, von denen manch andere Spieler in seinem Alter nur träumen«, sagt sein Herforder Trainer Michael Reim. Ob der für sein Alter ziemlich robust wirkende Schäfer einen Platz und eine Chance in der rund 25-köpfigen U16-Nationalmannschaft bekommen wird, entscheidet sich frühestens im Sommer. Bis dahin wird er weiterhin fleißig zweimal die Woche mit seinen Freunden aus der ambitionierten Schüler-Mannschaft trainieren. »Wir haben das Optimalste aus unseren Möglichkeiten gemacht und André als ersten Spieler aus Herford zu einem DEB-Lehrgang geführt. Er kann stolz auf sich sein«, sagt Frank Burchot, 1. Vorsitzender des HEV.
Burchot erklärt, dass die Überlegungen für die Neugründung einer ersten Mannschaft vorhanden seien. »Wir haben viele talentierte Nachwuchsspieler, die darauf brennen, in einer ersten Mannschaft aufzulaufen. Da wir in der untersten Spielklasse beginnen müssten, wäre die Klasse und das Können allemal gegeben«, so der langjährige Herforder Kapitän. Das einzige Problem seien allerdings die immer noch hohen Eismieten, die der HEV zu zahlen hat. Burchot: »Wir sind der einzige Herforder Sportverein, der derart hohe Mieten für seine Spielstätte zahlen muss. Das verärgert mich sehr.« Ein weiteres Problem seien die fehlende Eiszeiten, die von den Stadtwerken Herford vergeben würden. »Bei einer ersten Mannschaft müssten wir einfach mehr Eiszeiten bekommen«, hofft Burchot.
Bis es soweit ist, baut er aber vorerst auf die vielen tatkräftigen Eltern, die Woche für Woche ihre Zeit für den Eishockey-Nachwuchs opfern. Auch André Schäfer besitzt nicht mehr viel Zeit für andere Hobbys. Sein Ziel hat er fest vor Augen: »Ich will in die Nationalmannschaft.«

Artikel vom 15.02.2005