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Gefragt sind ruhige Hand und viel Geduld

Faszinierende Porzellanmalerei: Sonderausstellung im Steinheimer Möbelmuseum

Steinheim (nf). Die Porzellanmalerei lebt von ihrer filigranen Technik und ihrer ästhetischen Wirkung. Im Steinheimer Möbelmuseum bietet eine außergewöhnliche Ausstellung bis zum 20. Februar die Gelegenheit, die Ergebnisse solcher Porzellanmalerei zu bestaunen.
Schon seit zehn Jahren treffen sich zehn Damen unter der Leitung der Fürstenberger Porzellanmalerin Dagmar Kleine zwei Mal pro Jahr zu einem VHS-Kurs in Brakel. Ausgewählte Exponate aller Teilnehmerinnen sind jetzt in der Steinheimer Ausstellung zu bewundern. Bei der Eröffnung im Möbelmuseum betonte Johannes Waldhoff die gelungene Symbiose zwischen historischen Möbeln und handwerklich zeitloser Porzellankunst. »Diese Kunst kann Brücken bauen, um die Gleichwertigkeit unterschiedlicher Stilrichtungen zu unterstreichen.«
Dagmar Kleine, die 1971 die Kunst der Porzellanmalerei in Fürstenberg erlernte, erklärte das Entstehen der Porzellanbilder in drei Phasen, die eine ruhige Hand und viel Geduld voraus setzten. Gemalt werde mit Metalloxiden (Chrom- oder Eisenoxid), die mit Terpentin gemischt, danach mit Dicköl und ätherischen Ölen angerührt und mit Pinseln aufgetragen würden. Das Bemalen erfolgt auf glaciertem Porzellan, wobei das Motiv vorskizziert und danach die Konturen mit Farben ausgemalt werden. Nach dem ersten Brand baue sich das Bild im nächsten Schritt weiter auf - mit den feinen Äderchen und weiteren Konturen. Nach dem zweiten Brand erfolgt der für die plastische Wirkung der Fürstenberger Porzellankunst und ihre markanten Motive (Figuren, Früchte, Landschaften, Blumen) wichtigste Schritt: das Ausmalen von Licht und Schatten, dem sich der letzte Brennvorgang anschließt. Wichtig für die ästhetische Wirkung sei, dass die Farbschichten äußerst dünn und fein aufgetragen werden, schließlich handle es sich um kein Ölbild. An der Ausstellung beteiligt sind Marion Asse, Brunhilde Büse, Marianne Fichte, Marga Kaufeld, Erika Klein, Ingrid Klennert, Roswitha Kramzar, Elisabeth Loke, Thesi Mönikes und Elli Üpping.

Artikel vom 09.02.2005