09.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spenge verkraftet Ausfälle nicht

2. Handball-Bundesliga: VfL Fredenbeck hat sich noch lange nicht aufgegeben

Von Lars Krückemeyer
Spenge (HK). Die jüngste 22:25-Heimniederlage gegen Solingen hat es noch einmal verdeutlicht: den Ausfall mehrerer Stammspieler kann Handball-Zweitligist TuS Spenge einfach nicht verkraften.

Auf das Fehlen des Langzeitverletzten Marco Steffen hatte sich der TuS in der Hinrunde glänzend eingestellt, aber wenn wie am Samstag auch noch René Vasek nicht spielen kann und Michael Scholz alle Chancen auslässt, dann hat es der TuS gegen jeden Gegner in der 2. Liga schwer. Und gegen eine so offensive Abwehr mit einem starken Torwart kommt auch der Rückraum um Thomas Zeller (»Wir haben unsere Angriffe einfach nicht exakt genug ausgespielt«) und Jan Rüter nur selten zum Zug. »Ich hatte in den letzten zwei Wochen nur sechs oder sieben Leute im Training, das macht sich natürlich bemerkbar«, suchte Trainer Walter Schubert nach Ursachen für 0:4-Punkte in Folge. »Jetzt müssen wir uns voll auf die letzen 14 Spiele konzentrieren und zulegen«, fordert Schubert eine deutliche Steigerung. Möglicherweise kann Spenge mit den attraktiven Heimspielen gegen Stralsund und Hildesheim auch noch indirekt ins Aufstiegsrennen eingreifen.
Solingens Trainer Heino Kirchhoff, wegen des Karnevals ohnehin gut gelaunt, war die Freude über seine aufgegangene Taktik mit der früh störenden Abwehr anzusehen. Und auch die Spenger Erregung über die beiden aus 400 Kilometer (!) Entfernung angereisten Schiedsrichter Forstner und Franz konterte Kirchhoff recht launig, aber treffend: »Für 18 Paraden und die gehaltenen Siebenmeter unseres Torwarts können doch die Schiedsrichter nichts!«
Nach den beiden schwachen Spielen in Varel und gegen Solingen folgt für den TuS Spenge jetzt das äußerst undankbare Spiel beim VfL Fredenbeck. »Das wird das allerschlimmste Spiel der Saison«, weiß Walter Schubert nur zu genau, dass man sich in der Partie beim Insolvenz-Klub nur blamierten kann. So erging es am Freitag Abend auch der HSG Niestetal/Staufenberg, die nach 30 Minuten gegen die nur noch mit sieben Feldspielern angereisten Fredenbecker (Christian Heikhaus fiel mit einem Muskelfaserriss aus) 16:19 zurück lag. Bis zur 40. Minute warfen die Gäste dann allerdings kein Tor mehr, so dass sich die HSG auf 23:19 absetzte und schließlich 36:28 gewann.
»Wir sind noch lange keine Kaffeetruppe«, gab sich VfL-Kapitän Maik Heinemann für die restlichen Spiele kämpferisch. Wie das »Stader Tageblatt« berichtete, sei ein vorzeitiger Rückzug aus der Liga derzeit kein Thema. Der VfL wolle in jedem Fall die Saison zu Ende spielen, betonte Fredenbecks Vereinschef Hans Müller, der mit der Eröffnung der Insolvenz bis Ende Februar rechnet. Fest stehe, dass morgen der neue wirtschaftliche Träger gegründet werde. Müller kündigte für die nächsten 14 Tage eine außerordentliche Mitgliederversammlung an.
Einen Einstand nach Maß im Trikot der Ahlener SG feierte der aus Fredenbeck verpflichtete Tobias Skerka. Gegen Schlusslicht HSG Varel erzielte er beim 30:24 sieben Tore. Mit Kreisläufer Frank Habbe (Sehnenriss im Fuß) wird der ASG in den nächsten drei bis vier Wochen, also auch im Westfalenderby am Freitag, 18. Februar, gegen den TuS Spenge, ein wichtiger Spieler fehlen.
Aufsteiger OHV Aurich hat sich nach einer 29:32-Niederlage in Delitzsch aus der Spitzengruppe verabschiedet. Aurich musste mit Jan-Philipp Willgerodt (Knieverletzung/sechs bis acht Wochen Pause) auf einen Leistungsträger verzichten. Im Abstiegskampf rückten die betroffenen Vereine bis auf Varel näher zusammen. Der TV Emsdetten holte auf der Insel Usedom bei einem direkten Konkurrenten mit dem 25:24-Sieg zwei ganz wichtige Punkte.

Artikel vom 09.02.2005