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Drei Fragen an . . .

Anke Ulonska, Abfallberaterin

Die Bescheide über die Grundbesitzabgaben sind jetzt bei den Bürgern eingetroffen - mit enthalten: die Abrechnung der Müllgebühren, erstmals nach dem neuen Behälter-Ident-System. Und seitdem haben Abfallberaterin Anke Ulonska und ihre Kollegen Lena Litau und Sebeastian Klopfer aus dem Steueramt zahlreiche Fragen zu beantworten. Redakteurin Annemarie Bluhm-Weinhold sprach darüber mit Anke Ulonska.

Wie ist die Reaktion der Bürger auf die Bescheide, die es in dieser Form und für dieses Müll-system ja zum ersten Mal gibt?
Die Bescheide sind bestimmt nicht einfach zu lesen. Man muss sich mit ihnen erst einmal auseinander setzen. Unklarheiten gab es einige, etwa bei den Zuständigkeiten hier im Hause: Ansprechpartner und ihre Durchwahlnummern sind durch die Vielzahl der Sachbearbeiter etwas unübersichtlich. Die meisten Bürger haben aber ganz konkrete Fragen.

Welche Schwierigkeiten gibt es da etwa?
Viele waren verwirrt über die Rate, die zum 3. März fällig wird. Diese beinhaltet die Abrechnung der Zusatzentleerungen aus 2004 und taucht jetzt in der Übersicht der Fälligkeiten im Abgabenbescheid für 2005 wieder auf. Das war nicht gleich zuzuordnen.
Zum Teil machte auch der Vergleich der Tonnennummern Probleme, weil auf der Abrechnung aus technischen Gründen vor die individuelle Nummer eine 2031 gesetzt ist - das ist aber nur ein Schlüssel, der uns die Abgabenart Restmüll anzeigt. Es gab auch Bürger, die von dem neuen System mit seinen zwölf Grundleerungen noch nichts wussten, obwohl wir ja vor der Einführung etwa über Anschreiben an die Grundstückseigentümer, über Flyer an die Haushalte, die Zeitung und den Umweltkalender umfangreich informiert hatten. Sie hatten nach dem alten System ihre Tonnen alle 14 Tage an der Straße und waren erschrocken über die hohen Zahlungen, die sie nun wegen der Zusatzleerungen zu leisten haben.
Überhaupt wurden jetzt vielfach Tonnen-Ummeldungen vorgenommen. Aufgrund der Bescheide passen einige Bürger die Müllbehälter an.

Nun kommen, trotz Behälter- Ident-Systems, in diesem Jahr höhere Müllgebühren auf Steinahgen zu. Warum?
Das liegt an den höheren Entgelten, die wir als Gemeinde an die GEG, die Gesellschaft zur Entsorgung von Abfällen des Kreises Gütersloh, zahlen. Diese Entgelte müssen wir an die Bürger weitergeben. Die GEG hat eine neue Anlage zur nun gesetzlich vorgeschriebenen Vorbehandlung von Abfällen in Betrieb genommen, und legt da eben Kosten auf die Kommunen um. Wäre das nicht gewesen, hätten wir den Haushaltsansatz für die Entsorgungskosten sogar um 40 000 Euro senken können. Durch das Ident-System fallen schließlich 15 Prozent weniger Restmüll an.

Artikel vom 09.02.2005