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»Wir tun nicht alles für den Erfolg«

SV Häger: Spielertrainer Maik Slotta sieht in seinem Team noch mehr Potenzial schlummern

Von Sören Voss (Text und Foto)
Werther-Häger (WB). Mit 23 Punkten im Säckel hat sich der SV Häger in den Fußball-Winterschlaf verabschiedet. Manche anderen Teams haben sich deutlich mehr Winterspeck angefressen, aber dafür darf der »kleine HSV« schon früher als die A-Liga-Konkurrenz wieder zum Jagen und Sammeln aufbrechen.

Eine Eichhörnchen-Taktik wird die Crew von Maik Slotta jedoch nicht weiterbringen. Der erfahrene Fußball-Fuchs rechnet vor: »Momentan stehen wir als Achter jenseits von Gut und Böse, aber die Tabelle verzerrt. Wenn wir beide Nachholspiele gewinnen, sind wir wieder ganz oben dran.« Mit zwei Siegen würde den Hägeranern sogar Tabellenplatz drei winken - für Slotta ein realistisches Ziel: »Unser Aufwärtstrend ist unverkennbar, weil wir unsere Leistungen jetzt konstanter abrufen. Aber auch persönlich haben die meisten einen Schritt nach vorne gemacht.« Ein Beispiel hierfür ist Johannes Pankoke, der sich vom Ergänzungs- zum Stammspieler »gemausert« hat.
Doch neben den neuen Kräften will Häger auch auf alte Stärken setzen. Nach der 1:4-Niederlage gegen Wellensiek (das wohl schlechtesten Spiel der Hinrunde) soll die Spielstätte bei Maßmann wieder zur Festung ausgebaut werden. »Peckeloh, Canlar, Türkiyemspor, Amshausen - alle Spitzenteams müssen in der Rückrunde zu uns kommen. Und bei uns muss man erstmal gewinnen«, gibt sich Routinier Slotta selbstbewusst.
Allerdings ist auch beim HSV nicht alles Gold was glänzt. »Wir tun noch nicht alles für den Erfolg«, schaut der Spielertrainer ein bisschen neidvoll in Richtung Konkurrenz: »Wenn alle ein Ziel vor Augen haben, muss man auch andere Sachen dafür zurück stellen können. Diesen Willen sehe ich bei uns leider nicht. Denn mit mehr Ehrgeiz wäre für uns noch mehr drin. Auf der anderen Seite kann man bei unseren Rahmenbedingungen - hier kassiert keiner einen Euro - diesen Aufwand auch nicht verlangen.«
Seinen Teil beitragen zum Hägeraner Erfolg will in der Rückrunde auch wieder Stefan Meierebert - soweit es sein Traineramt bei den »Minis« von TuS Hücker-Aschen zu lässt. Am vergangenen Wochenende meldete sich »Meier« mit fünf Treffern beim Testspiel gegen Quelle (11:6) bereits eindrucksvoll zurück.
Wird das auch für den »kleinen HSV« im Rennen um eine Top-Platzierung gelten? Wenn die beiden Nachholspiele absolviert sind (13.02. Solbad/20.02. Oesterweg), werden Slotta und Co. um einiges schlauer sein.
WB-Einlauftipp: Häger setzt in der Rückrunde auf seine Heimspiele. Aber es reicht nicht, wenn man bei Maßmann den einen oder anderen Favoriten ins Stolpern bringt. Für eine echte Top-Platzierung ist die junge Hägeraner Mannschaft besonders in der Fremde einfach (noch) zu lieb, so dass im Endeffekt wieder ein Mittelfeld-Rang zu Buche stehen wird.

Artikel vom 09.02.2005