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Ortgies sieht Gefahr
für Postversorgung

Nachteile für den ländlichen Raum befürchtet

Stemwede/Kreis Minden-Lübbecke (WB). Landtagsabgeordneter Friedhelm Ortgies (CDU) erwartet von der Post, dass sie den Besonderheiten des ländlichen Raumes mit der Versorgung von Postagenturen größere Beachtung schenkt und sich nicht nur strikt an Zahlenvorgaben hält.

»Diese sind ohnehin nach Ermessen festgelegt worden«, schreibt der Christdemokrat. In einer Selbstverpflichtung hat die Post festgelegt, dass bei zusammenhängend bebauten Ortsteilen mit mehr als 2 000 Einwohnern oder Gemeinden mit mehr als 4 000 Einwohnern zumindest eine Agentur vorgehalten werden soll.
Inzwischen wurden beziehungsweise werden sieben Postagenturen im Kreis Minden-Lübbecke geschlossen, und zwar in den Orten Pr. Ströhen (Rahden), Oppenwehe und Levern (Stemwede) Filiale Bahnhofstraße 46 in Pr. Oldendorf, Vennebeck (Porta Westfalica), Hartum (Hille) und Leteln (Minden).
»Wenn dies so weiter geht, könnten bald weiträumige Gebiete ohne Postversorgung sein, was letztlich zu einer Verödung ländlicher Gebiete führen kann«, so Ortgies. »Die Post darf die ländlichen Regionen nicht genau so bewerten wie die Ballungsräume«, fordert Friedhelm Ortgies. »Der Einsatz des Mobilen Postservice ist bei weitem kein gleichwertiger Ersatz.«
Die Überwachung der Post-Universaldienstleistungsverordnung hinsichtlich des Einwohner- und Flächenkriteriums für ein flächendeckendes Postfilialnetz obliegt der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, in deren Beirat das Land Nordrhein-Westfalen den stellvertretenden Vorsitz hat. Friedhelm Ortgies erwartet vom Land, dass es seiner Aufsichtspflicht gerecht wird und zukünftig unbillige Härten in den Ortschaften im ländlichen Raum verhindert. Ansonsten müsste im Gegenzug die Exklusiv-Lizenz der Post für Briefe, das so genannte Briefmonopol, auf den Prüfstand gestellt werden.

Artikel vom 10.02.2005