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Geschenke fielen in
Kategorie Brauchbares

Kommerz war eher zweitrangig


Früher gingen der Konfirmation zwei Jahre Unterricht voraus und am Ende musste eine Prüfung vor der ganzen Gemeinde abgelegt werden, um zu zeigen, dass man sich mit den Geboten, den Auslegungen und diversen anderen Dingen auskennt. Der Unterricht ist geblieben, die Prüfung bleibt den heutigen Konfirmanden aber erspart.
Auch die Geschenke fielen noch eher in die Kategorie Brauchbares. Die Eltern bezahlten die Kleider und die Feier, von dem Paten gab es das Gesangbuch. Üblicherweise erhielt man zur Konfirmation auch die erste Uhr, ein Zeichen, dass man erwachsen genug war, um sie zu tragen.
Während die Konfirmandinnen ganz in Schwarz gekleidet erschienen, war und ist Weiß die Farbe der kleinen Mädchen bei ihrer Kommunion. Dunkle Anzüge sind den Jungen vorbehalten.
Geschenke gab es zu jeder Zeit und obwohl die Kinder bei der Kommunion wesentlich jünger sind, unterschieden sie sich nicht wesentlich. Zum einen waren das Gesangbuch oder ein Kreuz gängige Gaben. Außerdem gab es Naschereien und Bücher, aber auch Geld, das gespart wurde. Die Kommunion verlief allerdings für die Kinder angenehmer. Denn im Religionsunterricht wurde auf das Fest vorbereitet und auch eine Prüfung gab es nicht.
Doch eines war damals nicht viel anders als heute. Manche Kinder gingen nicht unbedingt aus christlicher Überzeugung zum Fest. Es war nun einmal so üblich, und vor allem die Eltern hätten einen anderen Entschluss gewiss nicht gelten lassen. Man freute sich über die zumeist kleinen Geschenke und traf sich mit der ganzen Familie. Auch wer sonst nur selten zu Besuch war, wurde eingeladen.

Artikel vom 05.03.2005