08.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Familienstreit endet mit einem Schuss

18-jähriger Sohn feuert mit Luftgewehr - 53-jähriger Vater am Schulterblatt verletzt

Von Felix Quebbemann
(Text und Foto)
Tonnenheide (WB). Mit Blaulicht fuhren zahlreiche Streifenwagen am Montagmorgen gegen 9 Uhr in Richtung Tonnenheide. Dort bestimmten viele Polizei- sowie Rettungsfahrzeuge das Bild an der Mindener Straße.

Die Rettungskräfte waren alarmiert worden, weil ein Schuss in einem Einfamilienhaus gemeldet worden war. »Eine Person wurde dabei leicht verletzt«, teilte die Polizei mit.
Dem Schuss vorausgegangen war gegen 8.58 Uhr eine familiäre Auseinandersetzung zwischen einem 53-jährigen Vater und seinem 18-jährigen Sohn. Im Zuge dieses Streits habe sich der Jugendliche schließlich in seinem Zimmer eingeschlossen. Zunächst versuchte die Mutter, den Streit der beiden vom Flur aus zu schlichten. Dieses misslang jedoch.
Anschließend wollte der Vater sein Glück probieren. Als er sich jedoch vor der hölzernen Zimmertür befand, schoss der Sohn mit einem älteren Luftgewehr, das sich seit langem im Besitz der Familie befindet, auf die Zimmertür.
Das Projektil durchschlug das Holz der Zimmertür und traf unglücklicherweise den sich soeben bückenden 53-Jährigen am Schulterblatt.
»Nach jetzigem Ermittlungsstand zielte der junge Mann lediglich auf die Tür. Er hatte nicht die Absicht, seinen Vater zu verletzen«, teilte die Pressestelle der Kreispolizeibehörde in Minden mit.
Nachdem die Polizei und die Rettungskräfte alarmiert worden waren, gelang es den Beamten, den Sohn dazu zu bewegen, das Zimmer zu verlassen und das Gewehr der Polizei zu übergeben.
Die Waffe und die Munition wurden von den Beamten sichergestellt und der Sohn in Gewahrsam genommen. Er wurde in ärztliche Behandlung übergeben. Wie die Polizei auf Anfrage der RAHDENER ZEITUNG weiter mitteilte, solle durch die psychologische Betreuung überprüft werden, ob der Junge zum Zeitpunkt der Tat schuldfähig gewesen sei.
Der Vater erlitt eine leichte Verletzung am Schulterblatt. Eine ärztliche Behandlung war nicht erforderlich. »Noch einmal Glück gehabt«, war denn auch der Kommentar von Volker Dau, Leiter der Rettungswache in Rahden. Nach etwa einer Stunde war der Einsatz beendet. Die weiteren Ermittlungen der Polizei dauern zur Stunde noch an.

Artikel vom 08.02.2005