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Strickzeug ist
kein Fremdwort

Schulprojekt des Senioren-Büros

Oppendorf (WB). »Stricken lernen? Ganz einfach!« Das jedenfalls meinten neun Seniorinnen aus dem Rotkreuz-Treffpunkt im Altkreis Lübbecke mit einem Augenzwinkern. 80 Kinderhände warteten bereits in Oppendorf auf neun »Strick-
Omas« des Senioren-Büros, um zumindestens »eine Idee« vom Stricken zu bekommen.

40 Kinder der Freien Evangelischen Grundschule in Stemwede-Oppendorf kamen in den Genuss, Grundlagen der traditionellen Handarbeit zu erlernen, damit auch sie künftig mit dem Strickzeug umgehen können.
Maria Barg, Klassenlehrerin der Freien Evangelischen Grundschule, fragte bei der Leiterin des Senioren-Büros an, ob eine Möglichkeit besteht, dass Seniorinnen die Schule besuchen könnten. In einem überschaubaren Rahmen von vier mal zwei Doppelstunden sollten sie den Kindern der ersten und zweiten Klasse das Stricken zeigen, so der Wunsch der Schule.
Der Handarbeitstreff des Senioren-Büros in Espelkamp, der sich jeden Montag nachmittag von 15 Uhr in den Vereinsräumen am Wilhelm-Kern-Platz zusammenfindet, nahm die Anfrage gern an. So wurden die ersten vier Stunden schon genutzt, um das Maschenaufnehmen und Stricken zu üben.
Die lange geübte handwerkliche Fertigkeit anderen beibzubringen, ist gar nicht so einfach, stellten die Seniorinnen fest. »Aber es macht einen Riesen-Spaß, wenn die Kinder so erwartungsvoll und freudig mitmachen«, ließen die Teilnehmerinnen verlauten. Die Kinder schauten genau zu und übten gleich mit. Wenn viele der Seniorinnen noch dachten, »ob die Jungen das wohl auch können?«, so wurden sie schnell eines Besseren belehrt. Viele der Jungen hatten den »Maschenaufschlag« schnell heraus und waren sehr geschickt im Umgang mit dem Strickzeug. Das Ergebnis wird jetzt ein Geschenk für Muttertag. Nach dem Stricken wird es noch mit anderen Techniken weitergestaltet. Mehr kann hier leider nicht darüber verraten werden, es soll doch eine Überraschung sein.
Einige Seniorinnen haben nette Komplimente bekommen: »Du kommst doch ganz bestimmt nächste Woche wieder - Du bist sehr nett«, hieß es da.
Das war natürlich ein willkommener Dank für den doch etwas anstrengenden Unterricht; denn 40 Kindern das Stricken zu lehren, ist gewiss kein Kinderspiel.
Eine große Motivation beim zweiten Treffen bedeuteten die von den Seniorinnen mitgebrachten Puppen, die alle selbstgestrickte Bekleidung trugen. So etwas wollten natürlich besonders die Mädchen gern auch können. Es stehen noch zwei Doppelstunden aus. »Bis jetzt kann gesagt werden, dass das »Jung-Alt-Projekt« auf beiden Seiten ein voller Erfolg ist«, stellt Doris Pick, Leiterin des DRK-Senioren-Büros fest.
Auch Schulleiterin Iris Niemeyer ist immer wieder bedacht, ins Schulprogramm auch ausserschulische Kontakte, Begegnungs- und Projektmöglichkeiten einzubeziehen. Falls das Interesse für »Projekte in Schulen« geweckt worden ist, können Intteressierte bei Doris Pick im Senioren-Büro, Wilhelm-Kern-Platz 1c, 32339 Espelkamp, Tel. 05772-99539 weitere Informationen erhalten.

Artikel vom 08.02.2005