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Ein Westfale erfand
das Zahlenlotto

Glücksspiel wird 50 Jahre alt -Sonderauslosungen

Münster (dpa). Das Glücksspiel aller Glücksspiele in Deutschland begann mit einer vermeintlichen Unglückszahl: Bei der Premiere der Lottoziehung vor 50 Jahren zog ein Waisenmädchen zuerst die 13.

Dies sollte jedoch alles andere als ein schlechtes Omen für das »Lotto 6 aus 49« sein. Denn bis heute ist die Attraktivität des Zahlenlottos, das abgesehen von der Einführung der Mittwochsziehung 1982 und der Superzahl 1991 ohne wesentliche Veränderungen blieb, auch nach einem halben Jahrhundert ungebrochen. »Das Geheimnis des Erfolges: Lotto ist für jeden verständlich und die Teilnahme unkompliziert«, sagt der Geschäftsführer der derzeit federführenden Land Brandenburg Lotto GmbH, Horst Mentrup.
Die 50-jährige Erfolgsgeschichte des Zahlenlottos soll in diesem Jahr mit einer Serie von Sonderauslosungen gefeiert werden, bei denen Goldpakete zu gewinnen sind. »Das runde Jubiläum wollen wir unseren bundesweit rund 20 Millionen Spielern im wahrsten Sinne des Wortes vergolden«, sagt Winfried Wortmann von WestLotto in Münster. Für Veränderungen des Spiels wird das Jubiläum laut Mentrup aber nicht genutzt. »Die Spielformel hat sich bewährt, es gibt keinen Grund, über größere Neuerungen nachzudenken.«
Erfunden hatten die »Glücksformel« 6 aus 49 nach Auskunft von WestLotto ein Westfale und ein Rheinländer - Lothar Lammers und Peter Weiand. Ihre Rechnung, ein erfolgreiches Glücksspiel für Millionen und um Millionen könne nicht trivial genug sein, ging auf. »Gefragt war ein Spiel, das für kleine Münze und ohne großes Nachdenken die Verwirklichung großer Träume in Aussicht stellte«, sagt Wortmann. An der ersten Ziehung am 9. Oktober 1955 in Hamburg nahmen 258 000 Tipper teil, die zusammen fast 516 000 Mark (263 000 Euro) einsetzten - heute beträgt der Umsatz beim Zahlenlotto rund fünf Milliarden Euro jährlich.

Artikel vom 08.02.2005