08.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Elfmeter war eine
Unverschämtheit«

Auch der Schiedsrichter steht in der Kritik

Von Jürgen Drüke
Fürstenau/Steinheim (WB). Der Schiedsrichter erstatttet Strafanzeige. Das ist eine weitere Folge des Bezirksligaspiels zwischen dem SV Fürstenau/Bödexen und dem TSC Steinheim (das WB berichtete in seiner gestrigen Ausgabe).

Die beiden TSC-Fußballer, die den Unparteiischen Oliver Kochsiek (TuS Hillegossen) nach seinem Elfmeterpfiff für den SV Fürstenau/Bödexen in der sechsten Minute der Nachspielzeit angingen, werden sich demnach nicht nur vor der Sport-Gerichtsbarkeit, sondern auch in einem Zivilverfahren verantworten müssen. »Ein Spieler hat mich geschlagen und der andere getreten«, so der Unparteiische gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Die Vorwürfe richten sich gegen Haydar Özdemir, der am Sonntag regelrecht ausrastete, und den eingewechselten TSC-Youngster Sükrü Özcelik.
Am Tag danach beinhalteten die Reaktionen nach den Jagdszenen im Köterbergstadion (der Unparteiische wurde von einigen TSC-Akteuren angegangen) immer noch Entsetzen, aber auch ein gewisses Unverständnis für den Elfmeterpfiff von Oliver Kochsiek.
Paul Micus, Fußballobmann des SV Höxter, stellte fest: »Selbstverständlich ist das Verhalten einiger TSC-Akteure nicht zu entschuldigen. Doch der Elfer in der 96. Minute war für mich eine Unverschämtheit. Nun wird von den bösen Türken gesprochen, die immer durchdrehen. Zumindest nach diesem Spiel kann ich verstehen, dass sich der TSC verpfiffen fühlte. Es gab nämlich noch einige andere Entscheidungen, so auch die gelb-rote Karte gegen Muhammed Bozkurt, die nicht berechtigt waren.«
Helmut-Jörg Briel, Vorsitzender der SpVg. Brakel, meinte: »Der Haydar Özdemir müsste spätestens nach diesen Aussetzern lebenslänglich gesperrt werden. Allerdings hat auch der Schiedsrichter garantiert nicht seinen besten Tag erwischt. Ich hatte das Gefühl, er hat nur darauf gewartet, dass sich ein Spieler des SV Fürstenau/Bödexen im Strafraum fallen lässt.«
Raphael Maaßen, Trainer des TSC Steinheim, betonte: »Sicher ist das Verhalten von Haydar nicht zu entschuldigen. Aber der Schiedsrichter war nicht neutral.«

Artikel vom 08.02.2005