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Naturschützer machen
den Säge-Führerschein

Orchideenwiese für den Frühling vorbereitet

Bad Oeynhausen (WB). Für die vielen Schnittaktionen an Bäumen und Büschen müssen die Natur- und Umweltschützer den sicheren Umgang mit der Motorsäge beherrschen. Deshalb machten einige von ihnen jetzt den Säge-Führerschein und setzten das Gelernte auch gleich auf der Orchideenwiese in die Praxis um.

Zu einer winterlichen Entbuschungsaktion trafen sich Bad Oeynhauser Naturschützer in einem kleinen Wäldchen in Dehme. Diese Pflegemaßnahmen sind notwendig, damit die letzten Standorte wilder Orchideen nicht unbemerkt verschwinden. Zum Schutz der äußerst seltenen weißen Sumpfwurz wird der genaue Standort geheim gehalten. »Sonst trampeln uns die Beobachter alles kaputt oder pflücken sich gar einige Orchideen«, begründet Naturschützer und Landschaftswart Erwin Mattegiet diese Vorsicht.
Um die Überwucherungen auf der Wiese zurück zu drängen, kamen Astschere und Axt zum Einsatz, dickere Baumstämme wurden mit der Motorsäge gefällt. Nicht nur hierfür, sondern auch für das Schneiteln von Kopfweiden haben fünf Mitglieder der Arbeitsgruppe Natur- und Umweltschutz beim Forstamt in Schieder-Schwalenberg einen Motorsäge-Führerschein erworben. In dem Wochenendseminar ging es vorrangig um praktische Arbeiten im Wald und um die Unfallverhütung. Immerhin gibt es jährlich in Deutschland bis zu 20 tödliche Unfälle bei Baumfällaktionen. Hauptursache sind mangelnde Sachkenntnis und Leichtsinn. Mehrere Forstämter lassen nur noch »Hobbymotorsäger« mit dem entsprechendem Zertifikat in den Wald.

Artikel vom 09.02.2005