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Stadtbibliothek möchte die
ganz jungen Leser fördern

Antrag auf Zuschuss gestellt - Entscheidung steht aus

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Das Abenteuer Lesen beginnt nicht erst mit der Einschulung. Dass es Spaß macht, Bücher, Buchstaben und das Lesen selbst zu entdecken, können Kinder schon viel früher erleben. Die Stadtbibliothek Versmold möchte sich diesem Thema in den kommenden Monaten besonders intensiv widmen.

»Frühkindliche Leseförderung« lautet der etwas sperrige Begriff, den das Bibliotheks-Team mit Leben füllen möchte. Eine wichtige Aufgabe, findet Bibliotheksleiterin Christa Brüning. »Nicht erst seit Pisa ist klar, dass es auch in der Kindergarten- und Vorschulzeit notwendig ist, etwas zur Leseförderung zu tun.« Sie möchte sich in diesem Jahr an dem Projekt »Frühkindliche Leseförderung« beteiligen und hofft, dass das Land 60 Prozent der Kosten trägt. Den Bestand an Büchern für diese Altersgruppe weiter ausbauen ist nicht die einzige Idee, die die Stadtbibliothek zu diesem Thema umsetzen möchte. Denn nicht nur die Kinder, sondern auch Eltern und Erzieher sind wichtige Ansprechpartner für dieses Projekt. In speziellen Veranstaltungen könnten die Erwachsenen erfahren, wie sie Kinder dazu animieren können, sich mit Büchern zu beschäftigen. »Oder wir könnten eine Veranstaltung zum Thema anbieten, wie man interessant vorliest«, schlägt Christa Brüning vor.
»Das Vorlesen ist ein wichtiger Punkt«, weiß auch Doris Pawelczak von der Bezirksregierung Detmold, die für die Fachberatung und Antragsabwicklung zuständig ist. »Das Projekt des Verbandes der Bibliotheken soll die Sprachentwicklung nach vorne treiben. Und das geht nicht nur über Sprechen, sondern auch über Hören und Zuhören.« Die Kinder sollten mit Hilfe des Projekts nicht früher Lesen lernen, sondern eine Vorstellung vom Lesen entwickeln - »und dass es Spaß macht.« Bilderbücher und Bilderbuchkinos sind dabei nur ein Mittel zum Zweck. Nicht nur Vorlesen, sondern das Forterzählen von Geschichten oder dazu basteln sind Möglichkeiten, das Thema Lesen für Kinder interessant zu machen. »Jedes Kind, dass eine Geschichte weitererzählen kann, ist ein Erfolg.« Wichtig sind auch Fortbildungen für Erzieher, »und welchen Stellenwert das Lesen im Elternhaus hat.« Auch Arztpraxen können mit Büchermaterial versorgt werden.
Gestartet ist das Projekt vor zwei Jahren, im vergangenen Jahr beteiligten sich 63 Bibliotheken. Auch für dieses Jahr zeichnet sich ein großes Interesse ab. Ob Versmold ebenfalls in den Genuss der Fördermittel kommt? Diese Entscheidung des Landes steht bislang noch aus.

Artikel vom 08.02.2005