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Menschen
in Verl
Stefan Heidschuster
Dachdeckermeister und Reiter

Über einen Mangel an frischer Luft kann sich Stefan Heidschuster nicht beklagen. Er lässt sich sowohl bei der Arbeit als auch bei seinem Hobby von früh bis spät den Wind um die Nase wehen: Der 28-Jährige ist Dachdecker und Reitsportler, auf beiden Gebieten ein Meister und auf den Dächern Verls wie auf dem Pferderücken gleichermaßen begeistert bei der Sache. »Ich finde meinen Beruf toll, ich möchte keinen anderen haben«, sagt er. Und in seiner Freizeit nutzt er jede freie Minute, um mit seinem Pferd »Lord Sinclaire« auszureiten oder über Hürden zu setzen. Ein tagesfüllendes Programm, das für andere Interessen kaum Platz lässt.
Als kleiner Junge hat Stefan Heidschuster davon geträumt, Zahnarzt zu werden, doch die Arbeit seines Vaters Jürgen hat ihn schließlich angesteckt. »In den Ferien war ich mit auf den Baustellen. Das war für mich spannend und abenteuerlich«, erinnert er sich. Und überzeugend. Vor fünf Jahren hat Stefan Heidschuster seine Meisterprüfung abgelegt. Ob Flachdächer, Spitzdächer, Solaranlagen- oder Dachrinnenbau: Nach wie vor ist er von der Abwechslung in seinem Berufsalltag begeistert.
Ähnlich kam er an sein Hobby: »Ich war zwölf Jahre alt, spielte damals Fußball und hatte zunächst kein Interesse am Reiten«, erinnert er sich. Als er über seine Eltern näher mit dem Reiterverein Verl vertraut wurde, war er schnell Feuer und Flamme und gehörte schon bald zu den eifrigsten jungen Reitsportlern - und zu den erfolgreichsten. Mehrmals wurde er Kreismeister im Springreiten und bei der Westfälischen Meisterschaft kam er einmal auf Platz zwei.
Stefan Heidschuster startet in den Klassen L bis S. Sein größter Traum ist es, einmal auf der Anlage in Aachen zu reiten. »Das wird wohl ein Traum bleiben«, seufzt er, »dahin kommen nur die Profis.« Aber das ist ihm auch nicht das Wichtigste: Im Vordergrund stehen für ihn die freundschaftliche Beziehung zum Pferd und der Spaß an dem Hobby, zu dem auch die netten Kontakte zu den Vereinskameraden gehören. Und die Liebe hat ihm sein Sport auch gebracht - seine Freundin Petra. Und wie könnte es anders sein: Auch sie ist Reitsportlerin und kennen gelernt haben sich die beiden auf einem Turnier. Manfred Köhler

Artikel vom 09.02.2005