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Der Mensch ist
im Mittelpunkt

Experten tagen zum Thema Pflege

Detmold/Kreis Lippe (SZ). Seit zwei Jahren hat der Gesetzgeber besondere Ansprüche an die Qualität von Dienstleistungen im stationären Pflegebereich formuliert. Um diese Ansprüche für die rund 70 Alten- und Pflegeheime im Kreis Lippe sowie die 45 Heime der Behindertenhilfe mit Leben zu erfüllen, hatte der Kreis Lippe alle Heimbeiräte, Leitungskräfte und Mitarbeiter aus Pflegeheimen, ambulanten Pflegediensten, Verbänden, Seniorenbeiräte und Beratungsstellen ins Detmolder Kreishaus eingeladen.

Dort wurde mit ihnen über neue Impulse für weitere Qualitätsverbesserungen in der Pflege gesprochen. »Wie groß das Interesse an diesem Thema ist, verdeutlicht bereits die hohe Teilnehmerzahl von mehr als 200 Personen, die der Einladung gefolgt sind«, stellte Landrat Friedel Heuwinkel in seiner Begrüßung fest. Besonders erfreut zeigte er sich über die Teilnahme von etwas mehr als 50 Senioren, die als Betroffene selbst zum Thema beitragen wollten.
Mit den Ergebnissen von Qualitätsprüfungen durch die Krankenkassen beschäftigte sich der Hauptreferent Jürgen Brüggemann vom Medizinischen Dienst der Spitzenverbände in der Gesundheitswirtschaft. Als ausgewiesener Kenner der Pflegeszene stellte er die bundesweit gewonnenen Erkenntnisse aus Qualitätsprüfungen in der Pflegelandschaft vor.
Sein Fazit: »Die Gewährleistung einer fachlichen Überprüfung bei den Diensten und eine gute Qualität in der Pflege hängen unmittelbar zusammen. In verschiedenen Arbeitsgruppen hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, mitzudiskutieren und neue Impulse für die weitere Entwicklung in der Pflege zu geben.
Von den vorgestellten Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen waren selbst die Experten überrascht. Die wichtigste Erkenntnis hieraus: Qualität erfordert eine gute Kommunikation und Kooperationen zwischen allen Beteiligten, also den Pflegediensten, Behörden, Verbänden, und den Senioren.
»Wir setzen dazu auf eine kooperativ angelegte Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, zum Wohle der Menschen in Lippe. Das gelte gerade mit Blick auf die kommende demografische Entwicklung im Kreis Lippe. Hier sei zwar bis zum Jahr 2020 mit weiterem Bevölkerungswachstum zu rechnen. Gleichzeitig werde aber für die Gruppe der über 75-Jährigen in Lippe ein Zuwachs von 31 Prozent vorhergesagt.«
Grund genug, auch in Zukunft ein besonderes Augenmerk auf die Qualitätssicherung in der Pflege zu haben«, erklärte der Landrat Friedel Heuwinkel zum Abschluss des Treffens.

Artikel vom 08.02.2005