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Picasso und
Rembrandt

Prof. Tümpel spricht

Herford (K-k). Eine Antwort auf die Frage »Warum sich Picasso an Rembrandt maß« gibt Prof. Dr. Christian Tümpel am Donnerstag, 10. Februar, ab 19 Uhr in einem Lichtbildervortrag im Daniel-Pöppelmann-Haus.

Für viele Kunstfreunde ist Pablo Picasso der bedeutendste Maler der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nur Wenige in der Geschichte der Kunst vermochten einen derartigen Erfindungsreichtum mit einer so ungebrochenen Schaffenskraft zu verbinden. Picasso zwang der Welt eine vollständig neue Festsetzung der ästhetischen Werte auf.
Gleichwohl hatte er den Eindruck, die alten Meister stünden hinter ihm, wenn er seine Werke schuf und er musste sich an ihnen messen. Rembrandt nahm dabei einen zentralen Platz ein. Was Picasso an ihm faszinierte, war, wie Rembrandt seine Druckgraphik zu einer Höhe entwickelt hatte, die in ihrem Reichtum unübertroffen blieb. In seinen meisterhaften und provozierenden Radierungen konnte der Holländer die Spontanität seiner Linienführung, das Malerische seiner Auffassung und das menschlich Ergreifende seiner Interpretation so eindrucksvoll zum Ausdruck bringen, dass sich spätere Künstler immer wieder daran maßen.
Prof. Tümpel, dessen Bücher in viele Sprachen übersetzt sind, bereitet zur Zeit die Jubiläumsausstellungen mit vor, die aus Anlass von Rembrandts 400. Geburtstag 2006 in Berlin und Amsterdam gezeigt werden. Den Herfordern ist er durch seine Vorträge und Studienfahrten bekannt, denn die Dozenten des von ihm gegründeten »Kunstforums Matthäus« leiten die Studienreisen des Kunstvereins. In diesem Jahr steht eine Fahrt nach Südengland auf dem Programm.

Artikel vom 08.02.2005