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»Einkaufslage im Ortskern hat Priorität«

Verwaltung möchte in Wewer nur einen kleinen Discounter im neuen Wohngebiet zulassen

Von Manfred Stienecke
Wewer (WV). Im Bau- und Planungsausschuss der Stadt sollen an diesem Donnerstag die Weichen für eine bessere Einkaufssituation im Stadtteil Wewer gestellt werden.

Nach Vorstellungen der Verwaltung sollen im neuen Wohngebiet »Wewer-West« (westlich des Delbrücker Wegs) ein kleiner Discount-Markt mit einer Verkaufsfläche von maximal 700 Quadratmetern sowie einige wenige Nahversorger (zum Beispiel Bäckerei, Metzgerei) angesiedelt werden. Schutz genieße auf jeden Fall der nach Schließung des »Rewe«-Marktes einzige Vollsortiment-Supermarkt im Ort (Edeka Windmann). »Ein weiterer (größerer) Vollsortimenter würde mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Aufgabe des in seiner Wettbewerbssituation räumlich beeinträchtigten Marktes im heutigen Ortskern führen«, so die Verwaltungsvorlage für die öffentliche Ausschusssitzung, die am Donnerstag um 17 Uhr im Raum 3.00 des Bauamtes an der Pontanusstraße beginnt.
Dass eine zusätzliche Einkaufsmöglichkeit, wie sie unter anderem von den beiden großen Parteien des Stadtteils mehrfach gefordert worden ist, angesichts der wachsenden Bevölkerungszahl in Wewer unerlässlich sei, wird von der Verwaltung genau so gesehen. Befürwortet wird angesichts der räumlich beschränkten Situation des »Edeka«-Marktes aber eine sinnvolle Ergänzung durch einen Discounter, um eine direkte Konkurrenzsituation zu vermeiden. Während ein Vollsortimenter zwischen 1200 und 1500 Quadratmeter Verkaufsfläche benötige, will die Verwaltung dem Nahbereichs-Discounter lediglich 700 Quadratmeter zubilligen. Der neue Markt dürfe auf keinen Fall die Geschäftslage im Ortszentrum gefährden, das ohnehin bereits über Leerstände verfüge. Der Schutz der Einkaufslage am Alten Hellweg habe »höchste Priorität«.
Eine gute Nachricht für diesen Standort kommt von der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen. Mit dem derzeitigen Ausbau des Bankgebäudes an der Ecke Alter Hellweg/Im Tigg, der Mitte März abgeschlossen sein soll, präsentiert die Genossenschaftsbank ihren Kunden nicht nur ein modernes Finanzdienstleistungszentrum mit erweiterter SB-Zone. Gleich nebenan soll dann auch mit dem »Buntstift« ein neues, 100 Quadratmeter großes Geschäftslokal eröffnen. Lilija Gerber aus Elsen, die in der Region bereits sechs weitere Läden betreibt, verkauft hier dann Schreibwaren, Geschenkartikel und Schulbücher.
Die CDU-Ortsunion Wewer hat unterdessen erneut die Tieferlegung der Bundesstraße 1 im Bereich der Kreuzung mit dem Delbrücker Weg gefordert. Die durch den 1965 mit Betonplatten ausgeführten und inzwischen ohnehin erneuerungsbedürftigen Fahrbahnbelag der B 1 verursachten Fahrgeräusche seien vor allem für das neue Wohngebiet überdeutlich zu hören. Lärmschutzmaßnahmen seien hier unabdingbar. Eine sinnvolle Abhilfe könne hier die seit mehreren Jahren geplante Absendung der B 1 mit einer Überführung der querenden Straße Delbrücker Weg/Alte Schanze über ein Brückenbauwerk bewirken.
Desweiteren spricht sich die CDU für zwei Fußgängerüberwege am Alten Hellweg (Reiseunternehmen Hammerschmidt) und Kleestraße (Tankstelle Block) aus.

Artikel vom 08.02.2005