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Gescheitert am großen amerikanischen Traum

»Tod eines Handlungsreisenden« von Miller

Willy Loman träumt den legendären amerikanischen Traum und scheitert: Arthur Miller schildert diesen Weg in seinem Nachkriegsdrama »Tod eines Handlungsreisenden«, das die Kammerspiele mit Willi Hagemeier in der Hauptrolle auf die Bühne bringen.
Millers Handlungsreisender Willy Loman hat mehr als 30 Jahre lang als Vertreter für seine Firma gearbeitet, doch mit zunehmendem Alter wird er immer erfolgloser, verkauft immer weniger. Seine Entlassung ist absehbar, finanzielle Probleme belasten ihn schwer. Um vor der Wahrheit zu fliehen, träumt er sich in jene Zeiten zurück, in denen noch alles in Ordnung war; damals war er ein geliebter Familienvater und erfolgreicher Geschäftsmann, jetzt ist er ein Versager. Seine Frau Linda und die Söhne Biff und Happy, die sich selbst schwer tun, eine gesicherte Existenz aufzubauen, sie alle stützen die Fassade von Willy Lomans sorgloser Scheinwelt und glauben doch nicht wirklich daran, dass es sie gibt. Irgendwann jedoch ist die Realität stärker als die Illusion und der Handelsreisende sucht einen verzweifelten Ausweg - er fingiert einen Autounfall, stirbt und hinterlässt seiner Familie immerhin eine ordentliche Lebensversicherung.
In der Inszenierung von Irmgard Lübke spielen Frerk Brockmeyer, Wolfgang Finck, Willi Hagemeier, Thomas Heller, Rainer Hustedt, Christian Onciu, Sven Reese, Birgit von Rönn, Julika Wagner-Hohenlobbese, Kerstin Westphal und Isabel Zeumer. Bühne und Kostüme hat Dietmar Teßmann entworfen. Premiere ist am Freitag, 11. Februar.
Das Drama »Tod eines Handlungsreisenden« ist Arthur Millers bekanntestes Stück. Es wurde 1949 in New York uraufgeführt und bescherte seinem Autor im selben Jahr den renommierten Pulitzerpreis. Seitdem wird das Stück auf Theaterbühnen in aller Welt gespielt und findet auch in Hollywood Interesse. Eine der zahlreichen Verfilmungen zeigt Dustin Hoffmann in der Hauptrolle (1985/Volker Schlöndorff). -pia-

Artikel vom 09.02.2005