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»Innere Wirklichkeit ist entscheidend«

220 Teilnehmer aus ganz Deutschland bei Symposium in Bad Salzuflen


Bad Salzuflen/Kreis Lippe (SZ). 220 Teilnehmer aus Ganz Deutschland trafen sich in Bad Salzuflen zu einem Symposium. Ärzte, Psychotherapeuten, Psychologen und andere im psychosozialen Dienst tätige Menschen beschäftigten sich in der Klinik Flachsheide mit dem Thema »Was ist Wahrheit?«
Die Leitung der Veranstaltung hatten Chefarzt Dr. Frank Damhorst, die Leitende Ärztin Dr. Elisabeth Schmitt und der Psychologische Ausbildungsleiter Karlfrid Hebel-Haustedt. In einem Resümee betonte Dr. Schmitt: »Die Teilnehmer und auch wir als Veranstalter waren mit dem gesamten Ablauf hoch zufrieden. Die sehr interessanten Vorträge und Arbeitsgruppen waren von Anfang bis Ende sehr gut besucht.«
Den Einführungsvortrag zum Thema hielt der bekannte Arzt für Psychotherapie und Psychoanalyse Professor Dr. Henner Völkel aus Kiel. Völkel warf zunächst die Frage auf, wie es mit dem Wahrheitsgehalt früherer Kindheitserinnerungen bestellt sei, denen große Bedeutung beigemessen wird. An Beispielen erklärte der Experte, dass angeblich präzise Erinnerungen keine Basis im faktischen Geschehen hätten. »Viele als gesichert geltende Fragen der Psychoanalyse sind inzwischen in Frage gestellt«, so Völkel, »die Erinnerungen der Patienten einerseits und die Ergebnisse der Kleinkindforschung auf der anderen Seite können erheblich abweichen.« Es sei die innere Wirklichkeit entscheidend und nicht die äußere Realität, so der Psychotherapeut.
»In erster Linie zählt die subjektive Wahrheit«, erklärte der Professor, »doch ist hier kritische Behutsamkeit gefordert.«

Artikel vom 08.02.2005