08.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tausende bei Rosenmontagsumzügen

Narren waren in Willebadessen, Peckelsheim, Bonenburg und Bühne auf den Beinen

Von den Karnevalsümzügen berichten
Jürgen Vahle
Carsten Reinhardt
und August Wilhelms
Altkreis Warburg (WB). Mit farbenfrohen Umzügen in Willebadessen, Peckelsheim, Bonenburg und Bühne ist gestern im Altkreis Warburg Rosenmontag gefeiert worden. Tausende Narren und Zuschauer waren unterwegs - und strahlten mit der Sonne um die Wette.

Zahlreiche Besucher säumten die Straßen im Luftkurort Willebadessen. 30 Gruppen bildeten hier einen närrischen Lindwurm unter dem Motto »Heute und anno dazumal - Eggestadt im Karneval«. Vorweg marschierten die Aktiven des Fanfarenzuges, der dieses Rosenmontagsvergnügen zum zweiten Mal in Folge organsiert hatte und mit dem Verlauf wiederum zufrieden sein kann. Zwar hat Willebadessen derzeit keine aktiven Tollitäten, dafür aber das benachbarte Helmern: das Kinderprinzenpaar Joyce I. und Leroy I. durfte auf dem vordersten Umzugswagen dem Narrenvolk zuwinken und kräftig Kamelle verteilen.
Vergnügte Hexen, wandelnde Kartoffelsäcke, musizierende Teufel - die vielen Zuschauer konnten sich mit den Umzüglern über jede Menge witziger Einfälle freuen. So auch über die »Hühner Hugos«, eine gefiederte Truppe, die mit ihrer »Eier-Wumme« kleine Tüten Kartoffelchips in die Menge katapultierte. Auf den Umzugswagen dominierten allgemeine Themen wie die Pisa-Studie, die Politik der USA und die Fußball-Weltmeisterschaft 2006.
Klein, aber fein. Einmal mehr traf dieses Etikett auf den Umzug in Bonenburg zu. Reizende Rotkäppchen und kernige Krankenschwestern zogen hier durch die Straßen, eine Damengruppe (»De Randfichten«) machte sich im Baumgewand auf die Suche nach dem Holzmichel. Witzig auch Daniel Wulf (10) als Krokodil »Schnappi«, das mit einem CD-Player auf dem Bollerwagen für beste Karnevalsstimmung sorgte. Auf ihrem Themenwagen fragten die Fußballfans aus dem Ort, ob denn ein Skandal-Schiedsrichter wie Robert Hoyzer dem sportlichen Vorankommen des SV Bonenburg zuträglich sein könnte.
30 Festwagen und Fußgruppen machten sich in Peckelsheim auf den Weg durch den Ort. Mit dabei waren neben Teilnehmern aus Peckelsheim auch Truppen aus Dringenberg, Eissen, Niesen, Gehrden und Schweckhausen sowie die Musikkapellen aus Hembsen und Löwen. Farbenfroh, bunt und laut ging es zu. Dabei kamen auch Seitenhiebe auf die Politik nicht zu kurz: »Lieber Bluhm(en) im Rathaus als Ebbe(s) in der Kasse. Denn dann wäre Feierabend«, titelten die Narren im Hinblick auf den vergangenen Kommunalwahlkampf, bei dem sich der aus Peckelsheim stammende unabhängige Bürgermeister Hans Hermann Bluhm gegen Holger Ebbes (CDU) und Manfred Feierabend (SPD) durchgesetzt hatte. Auch CDU-Fraktionschef Hubert Gockeln bekam sein Fett weg: Er solle ruhig weiter krähen, rieten ihm die Peckelsheimer Narren. Im Mittelpunkt des Umzugs standen natürlich die Wagen der Prinzenpaare, die von mehreren Hundert Zuschauern am Straßenrand bejubelt wurden. Prinzessin Brigitta Götte geb. Sake und ihr frisch angetrauter Ehemann Michael wirkten beim Umzug deutlich entspannter als noch einige Stunden zuvor. Da standen sie nämlich vorm Standesbeamten (Bericht auf Lokalseite 3 und im überregionalen Teil).
Beim Rosenmontagsumzug in Bühne beherrschten stattliche zehn Wagen und zwölf Fußgruppen mit Motiven wie »Unser FC Bühne Meister?!«, »Gehen in Bühne bald die Lichter aus« oder »30 Jahren Stammtisch beim Karneval« das Bild. Seit Jahren hat hier die örtliche Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr die Organisation des närrischen Treibens in den Händen. In diesem Jahr wurde gleichzeitig für die Flutopfer in Asien gesammelt.
Insbesondere die Vereine und privaten Gruppen aus Bühne und Umgebung gehörten zu den sich spendabel zeigenden Akteuren dieses fröhlichen Treibens durch die Straßen des Alsterdorfes.

Artikel vom 08.02.2005