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Löbe führt den SCP 07 an

Torjäger neuer Kapitän - Waterinks Rückkehr nur bei Freispruch

Von Matthias Reichstein
Paderborn (MR). Die Lösung war ganz einfach, der zweite Mann rückt an die erste Stelle: Alexander Löbe (34) soll als neuer Kapitän den Fußball-Regionalligisten SC Paderborn 07 in die zweite Liga führen.

Eine Rückkehr von Thijs Waterink (36) wird dagegen immer unwahrscheinlicher. »Wir warten ab, was DFB und Staatsanwaltschaft ermitteln. Sollte das Verfahren mit einem Freispruch für Thijs enden, ist er sofort wieder mein Spielführer«, lässt sich Trainer Pavel Dotchev alle Wege offen. Doch damit ist nicht zu rechnen. Wie diese Zeitung bereits berichtete, gilt auch schon die Annahme einer »Siegprämie« (wie im Fall Waterink) als sportwidriges Verhalten und wird vom DFB-Sportgericht entsprechend geahndet.
Vertragsgespräche, die der Sportliche Leiter Günther Rybarczyk im Trainingslager auf Mallorca führen wollte, wurden angesichts der aktuellen Umstände erst einmal verlegt. Selbst die Zukunft des Cheftrainers ist noch nicht geklärt, sie ist zurzeit noch ganz eng mit dem Aufstieg verknüpft. Dotchevs Kontrakt bis 2006 gilt nur für die zweite Liga, sollte das Ziel verfehlt werden, endet im Sommer 2005 die Zusammenarbeit. »Das interessiert mich im Moment gar nicht. Ich versuche hier gute Arbeit abzuliefern, der Rest kommt dann von ganz allein«, sieht Dotchev seine persönliche Situation gelassen.
Am Sonntag hatte die Mannschaft trainingsfrei, am heutigen Montag (16 Uhr) beginnt auf der Paderkampfbahn die letzte Phase der Vorbereitung auf die Rückrunde. Das nächste Testspiel am Mittwoch (14.30 Uhr) gegen die Amateure von Borussia Mönchengladbach findet aber nun doch am Niederrhein statt. »Horst Köppel hat drei Zivis und zwei Studenten im Team, die wollten nicht schon wieder einen Tag frei machen«, konnte Rybarczyk diese Partie so kurzfristig nicht ins Hermann Löns-Stadion verlegen.
Einen zweiten Versuch startet er jetzt beim KSV Baunatal. Der hessische Oberligist ist am kommenden Samstag (14.30 Uhr) der letzte Testspielgegner in der Vorbereitung auf die Rest-Rückrunde, die für den SC Paderborn 07 am 19. Februar mit dem Heimspiel gegen den Wuppertaler SV beginnt. »Die Signale aus Baunatal sind positiv, eine Entscheidung fällt am Montag«, meinte Rybarczyk.
Hintergrund der Verlegung ist die Verunsicherung beim SCP, wie die eigenen Fans mit dem Wett-Skandal umgehen. Ein Spiel im heimischen Löns-Stadion soll deshalb zeigen, wie die Paderborner auf die Verwicklung des zurzeit freigestellten Kapitäns reagieren.

Artikel vom 07.02.2005