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Höhepunkt: Mit Panflöte
Gesang der Lärche imitiert

Ion Malconi und Gabriel Dorin begeisterten Besucher

Versmold (mh). Mit der Panflöte verbinden viele Menschen den Mythos vom Gott Pan aus dem antiken Griechenland und nicht die traditionelle Volksmusik Rumäniens, schon gar nicht aber das Spiel eines virtuosen Konzertmusikers. Doch gerade das konnten die Versmolder am Samstag in der Petri-Kirche erleben: Ion Malconi spielte, begleitet von Gabriel Dorin, auf der Panflöte typisch rumänische Musik und Werke aus Klassik und Romantik.

Ion Malconi ist Professor für Panflöte in Bukarest und zeigte den knapp 70 Zuhörern eine große Bandbreite der technischen Möglichkeiten auf dem Instrument. Die Panflöte ist aus 18 bis 25 Bambuspfeifen zusammengesetzt, wobei die Länge der Pfeifen von rechts nach links abnimmt. Zu großen Teilen sind die Röhrchen mit Wachs gefüllt, das mit einem speziellen Löffelchen abgetragen oder ergänzt werden kann. Mit dieser Methode kann der Flötist das Instrument stimmen. Er spielt, indem er Luft über die Pfeifen bläst.
Die Panflöte erreicht, kräftig gespielt, eine beachtliche Lautstärke und wurde von den weich klingenden Registern der Orgel, auf der Gabriel Dorin einige Stücke begleitete, keineswegs übertönt. Die Töne können durch plötzlichen Luftstrom scharf angespielt oder sanft angeblasen werden, in Melodieläufen können die Pfeifen auf einen Atemstoß im Glissando »mitgenommen« oder einzeln angespielt werden. Letzteres beherrscht Ion Malconi in rasendem Tempo. Je kleiner die Tonabstände sind, desto schneller können die Töne gespielt werden, und Malconi gelang es, auch noch so kurze Vorhalte oder Triller präzise und rhythmisch exakt mit verblüffender Leichtigkeit zu spielen.
Gabriel Dorin begleitete nicht nur auf der großen Orgel, sondern auch auf dem E-Piano und auf der Geige. Er spielte seine Instrumente mit konzentrierter Ruhe, ohne ausgeprägte Gebärden, souverän und ausdrucksstark.
Zum Programm gehörten recht bekannte Werke wie Ungarische Tänze von Johannes Brahms, eine »Träumerei« von Robert Schumann oder eine Etüde von Frédéric Chopin, die Ion Malconi teilweise selbst bearbeitet hat, aber auch rumänische Stücke wie die »Suite aus Transsilvanien« oder »Doina«. Höhepunkt des Konzertes war das »Lied der Lerche«, eine rumänische Rhapsodie, in der Ion Malconi auf der Flöte täuschend echt den Gesang verschiedener Vogelarten, von der Lärche bis zum Waldkauz, nachahmte, auf den Gabriel Dorin auf der Geige gekonnt antwortete.

Artikel vom 07.02.2005