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Zirkus für Seebeben-Opfer

DRK-Kindergarten nähert sich auf spielerische Art ernstem Thema

Schloß Holte-Stukenbrock (ib). Wilde Cowboys, Elefanten und Seiltanzballerinas tobten, trabten und tanzten durch die Manege. Der stärkste Mann der Welt und Mini-Enten aus Entenhausen versetzten ihre Zuschauer in Staunen und Verzückung. Die kleinen Artisten des DRK-Kindergartens Schloß Holte entführten ihre Eltern, Geschwister und Freunde am Wochenende in die Welt des Zirkus - und das aus gutem Grund. Die Kinder sammelten Spenden für die Opfer des Seebebens in Südasien.

»Wir haben heute nur Höhepunkte im Programm«, kündigte die Leiterin des Kindergartens, Barbara Schmiedel, die Nachwuchskünstlerinnen und -künstler an. Und dann hieß es: Manege frei für die kleinen Artisten. Mit Kunststückchen, Tanz und Akrobatik verging die Zeit wie im Fluge. Die Zuschauer waren begeistert und belohnten ihre Sprösslinge mit kräftigem Applaus. Diese gaben gleich zwei Vorstellungen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Am Freitag- und am Samstagnachmittag wurde der Kindergarten jeweils für ein paar Stunden in ein Zirkuszelt verwandelt.
Ursprünglich war ein Karnevalsfest zu dem Thema »Unterwasserwelt« geplant. Von diesem Vorhaben haben die Leiterin und die Mitarbeiterinnen des Kindergartens Abstand genommen, als die verheerenden Folgen der Flutkatastrophe immer deutlicher wurden. »Wir konnten uns nicht vorstellen, das Karnevalsfest so zu feiern, wie üblich«, so Barbara Schmiedel. Dennoch wollte man den Kindern die Möglichkeit zum Schminken und Verkleiden geben.
Und so entstand die Idee, eine Zirkusvorstellung vorzubereiten, die gleichzeitig ein Zeichen der Hilfsbereitschaft ist. Für die beiden Zirkusvorstellungen am Freitag und Samstag wurde jeweils ein Eintrittspreis von 2,50 Euro erhoben. Auf diese Weise kamen insgesamt 500 Euro zusammen, die nun dem DRK gespendet werden.
In den Gruppen des Kindergartens wurden die Ereignisse in Südasien thematisiert, bevor es an die Vorbereitungen für die Zirkusvorstellung ging. Vorsichtig, um keine Ängste zu schüren, näherte man sich dem Thema. In den Vordergrund rückte dabei der Träger des Kindergartens, das Deutsche Rote Kreuz. Kindgerecht wurde die Arbeit des DRK von den Mitarbeiterinnen erläutert und erklärt, dass jeder Einzelne helfen kann - und das taten die Kleinen, indem sie als Artisten durch die Manege hüpften.

Artikel vom 07.02.2005