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Trauer um General a.D. Franz-Joseph Schulze

Starb im Alter von 86 Jahren: Franz-Joseph Schulze.
Bonn/Paderborn (WV). Nach längerer Krankheit verstarb am 31. Januar in Bonn-Bad Godesberg General a.D. Franz-Joseph Schulze. Er wurde am 18. September 1918 als Sohn eines Lehrers in Salzkotten geboren, wuchs in Neuenbeken auf und besuchte von 1928 bis zu seinem Abitur Ostern 1937 das humanistische Gymnasium Theodorianum in Paderborn. Im November 1937 trat Schulze in die Wehrmacht ein. Den Krieg erlebte er an verschiedenen Frontabschnitten.
Nach dem Krieg studierte der Paderborner Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Münster und schloss sein Studium mit dem ersten juristischen Staatsexamen ab. Im März 1956 trat er als Hauptmann in die Bundeswehr ein. Eine steile und ungewöhnliche Karriere kennzeichnete seinen weiteren Weg.
Nach Besuch der Führungsakademie der Bundeswehr fand Schulze Verwendung im Gene-ralstabsdienst im Bundesministerium der Verteidigung. Es folgte der für befähigte Offiziere typische Wechsel zwischen Truppen- und Stabskommandos. Ab 1973 wurde er, der sich als hervorragender militärischer Analytiker ausgewiesen hatte, als Generalleutnant stellvertretender Chef des Stabes für Planung und Operationen im Alliierten Hauptquartier Europa in Mons (Belgien).
1977 wurde Franz-Joseph Schulze zum Oberbefehlshaber der Alliierten Streitkräfte Europa-Mitte und damit in die höchste atlantische Führungsposition berufen, die von einem deutschen General besetzt werden kann. Am 30. September 1979 verabschiedete Bundesverteidigungsminister Hans Apel General Schulze mit einem Großen Zapfenstreich aus dem aktiven Dienst.
Bürgermeister Herbert Schwiete hat bei einem Empfang, den der Rat der Stadt Paderborn dem General und Träger hoher Auszeichnungen anläßlich seines 70. Geburtstages gab, die enge Verbundenheit seines Freundes Franz-Joseph mit dem Theodorianum und seiner Paderborner Heimat in einer gehaltvollen Ansprache gewürdigt. Schulze bestätigte diese Verbundenheit, die in all den unruhigen Wanderjahren seines beruflichen Daseins niemals abgerissen sei.
Die Paderborner Bürger zollen General Franz-Joseph Schulze ein hohes Maß an Respekt und Anerkennung. Franz Josef Weber

Artikel vom 05.02.2005