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Ausweichmanöver endet in Leitplanke

Langer Stau auf der A 2 nach Lkw-Unfall - Tanklastzug aus Gütersloh war nicht beladen

Gütersloh/Rheda (ei). Vier Verletzte und mehr als 100 000 Euro Schaden sind die Bilanz eines schweren Lkw-Unfalls am Freitagmorgen auf der A 2 in Höhe der Abfahrt Rheda-Wiedenbrück in Fahrtrichtung Dortmund. Ein (leerer) Tanklastzug aus Gütersloh war auf einen ausscherenden Lkw gefahren, der einem liegengebliebenen Lkw auf dem Verzögerungsstreifen ausweichen musste.

Wie die Autobahnpolizei Stukenbrock erklärte, hatten die Beamten um 6.44 Uhr die erste Meldung über den liegengebliebenen Lastwagen aus Goslar auf dem Standstreifen erhalten. Ein Reifen sollte brennen, daher wurde auch die Feuerwehr alarmiert. Um 6.49 Uhr erreichte die Polizei dann ein weiterer Notruf. Nach den ersten Ermittlungen wollte der Fahrer eines Bielefelder Mercedes-Lkw der Bethel-Brockensammlung an der Anschlussstelle von der Autobahn fahren. Im letzten Moment erkannte er das bereits von dem 54-jährigen Fahrer mit Warndreieck und -lampe abgesicherte Hindernis auf dem Verzögerungsstreifen. Trotz Vollbremsung musste der 55-jährige Fahrer nach eigenen Angaben wieder auf die rechte Fahrspur wechseln.
Dem plötzlich auf seiner Fahrbahn auftauchenden Hindernis konnte der Fahrer (57) des Tanklastzuges aus Gütersloh nicht mehr ausweichen und fuhr hinten links auf. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Mercedes rechts in die Seitenplanke gedrückt, die DAF-Zugmaschine mit dem Tankauflieger schleuderte in die Mittelleitplanke. Der Fahrer des Bielefelder Lkw konnte sein Gefährt auf der Sperrfläche vor der Abfahrt anhalten, während der Tanklastzug auf der linken Fahrbahn an der Mittelleitplanke stehen blieb.
Neben dem Zug der hauptamtlichen Wache und dem Löschzug Spexard wurde auch der Löschzug Gütersloh alarmiert. Letztere kamen mit dem »Abrollbehälter Rüst« zur Einsatzstelle. Nach dem Eintreffen der ersten Fahrzeuge konnte aber weitestgehend Entwarnung gegeben werden. Der Tanklastzug war leer, und es brannte auch nichts. Dennoch hatten die Feuerwehrleute alle Hände voll zu tun. Auf allen drei Fahrstreifen und dem Verzögerungsstreifen lagen durch die Karambolagen Teile herum. Der Asphalt musste abgefegt und aufgrund des zerborstenen Tanks der DAF-Zugmaschine auch mit Bindemittel abgestreut werden. Rund 600 Kilogramm Ölbindemittel wurden durch die Feuerwehrleute verstreut und später mit einer Kehrmaschine wieder aufgenommen. Außerdem pumpten die Feuerwehrleute den im Tank verbliebenen Diesel mit einer Handpumpe um. Der Verkehr wurde für die Zeit der Bergungs- und Aufräumarbeiten mehr als fünf Stunden an der Unfallstelle einspurig vorbeigeleitet, dadurch bildete sich ein Stau von etwa sechs Kilometern Länge.
Die vier Verletzten wurden mit zwei Rettungswagen nach einer ersten notärztlichen Behandlung in das Vinzenz-Hospital nach Wiedenbrück gebracht. Ernsthafte Blessuren zog sich offenbar aber niemand zu.

Artikel vom 05.02.2005