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Billiger heißt nicht schlechter

Neue Dreifachsporthalle am Delbrücker Schulzentrum - Kosten gedrosselt

Von Jürgen Spies
Delbrück (WV). Fast 4,2 Millionen Euro sollte die zweite Dreifachsporthalle am Driftweg ursprünglich kosten. Als die Stadt vor zwei, drei Jahren einen Gewerbesteuereinbruch verzeichnete, »waren wir gezwungen, einen günstigeren Bauentwurf für die Halle zu erstellen. So konnten die Baukosten um 1,27 Millionen Euro gedrosselt werden«, berichtet Heint Drüke, Leiter des Hochbau- und Stadtplanungsamtes.

Billiger heißt in diesem Falle nicht schlechter - auf diese Feststellung legt Drüke durchaus wert und erklärt in einem Gespräch mit dieser Zeitung, wie es zu der erheblichen Einsparung kam: »Dem alten Entwurf lag das Ergebnis eines Architektenwettbewerbs aus dem Jahr 1999 zu Grunde. Die Planung stammt aus einer Zeit, als es der Stadt finanziell noch richtig gut ging. Im alten Entwurf hatte die Sporthalle ein Satteldach sowie im vorgelagerten Umkleidebereich eine kleingliedrige, also recht kostspielige Dachlandschaft. Der ganze Baukörper war halt sehr aufwändig konzipiert.« In der modifizierten Version wurde aus dem Satteldach ein einfaches Pultdach mit nur einer Dachrinne, die Quadratmeterzahl der Außenhaut der Halle verringerte sich; diese und andere Maßnahmen führten zur Kostendämpfung.
Die Bauqualität und der Nutzwert der neuen Halle, die derzeit zwischen Hauptschule und Johannesschule errichtet wird, leidet im neuen Konzept nicht, zumal für (Schul)-Sporthallen ohnehin Standards eingehalten werden müssen.
Die Halle umfasst eine Nutzfläche von 2000 Quadratmetern; die Sportfläche misst 45 mal 27 Meter und lässt sich in drei Einheiten teilen. »Wir haben großen Wert auf eine gute Schalldämmung gelegt. Die Trennwände schließen an der Hallendecke ab, so dass kaum noch Geräusche von einem Hallenteil in den nächsten schwappen«, so Drüke.
Verzichtet wird im Neubau auf eine Tribüne mit Sitzreihen - nicht zuletzt, weil die direkt benachbarte Dreifachsporthalle aus den 80er Jahren eine solche Zuschauertribüne besitzt. Gleichwohl werden auch in der neuen Turnhalle Zuschauer Gelegenheit haben, vom Gang des Obergeschosses aus, der den Umkleidetrakt erschließt, »von oben« aus in die Halle zu schauen. Deshalb bekam dieser Gang ein üppigeres Maß. Breite: 2,25 Meter. Fassungsvermögen: etwa 200 Zuschauer.
Die Halle bekommt einen flächenelastische Boden aus PVC, die lichte Höhe der Halle beträgt zwischen sieben und zehn Meter. Im Erdgeschoss sind sämtliche Technik- und Geräteräume, drei Regieräume und Umkleideräume für Behinderte untergebracht. Der großzügig verglaste Halleneingang (samt Foye) entsteht an der Westseite zum Sportgelände hin. Zwei Treppen führen ins Obergeschoss zu den Umkleiden. Tageslicht dringt vor allem durch ein Fensterband an der Ostseite in die Halle, die im wahrsten Sinne des Wortes »tiefer gelegt« wurde, um den Baukörper in der Umgebung nicht so wuchtig erscheinen zu lassen. Etwa 5500 Kubikmeter Erdreich mussten verschoben werden.
Neu ist gegenüber der ursprünglichen Planung, dass zwei Umkleideräume über eine stählerne Außentreppe erreichbar sind. Diese beiden Umkleiden dienen Schülern und Sportlern, die auf dem Sportgelände des Schulzentrums trainieren. Vorteil der Lösung Außentreppe: Die Halle an sich kann geschlossen bleiben.
Drüke geht bei weiterhin baufreundlichem Wetter davon aus, dass die neue Sporthalle im Herbst 2005 fertiggestellt sein wird.

Artikel vom 04.02.2005