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Neue Generation -ĂŠalte Ziele

Radsport: Team Lamonta will an die Erfolge von 2004 anknüpfen

Von Hans Peter Tipp (Text)
und Wolfgang Wotke (Foto)
Rheda-Wiedenbrück (WB). Es war, als hätte der Hauptsponsor das Motto für die Saison ausgesucht. »Eine neue Generation« - vor diesem Schriftzug, der auf ein leuchtend hellblaues Himmelspanorama platziert worden war, präsentierte sich am Mittwoch in Rheda-Wiedenbrück das Team Lamonta, der einzige ostwestfälische Profiradrennstall.

Aber eigentlich galt der Slogan lediglich dem Bezugsstoff »Lamonta«, den Teamsponsor Burckhard Kramer als Chef der Rheda-Wiedenbrücker 3C-Gruppe europaweit vertreibt. Er passt aber auch auf den neuen Lamonta-Radsportjahrgang 2005. Denn die neue Besetzung will die leuchtend roten Renntrikots genauso eindrucksvoll von Erfolg zu Erfolg fahren wie im vergangenen Jahr.
Mit sechs neuen Fahrern soll die Position als deutsche Nummer 3 verteidigt werden. Diesen Rang hatte sich Lamonta in 2004 auf spektakuläre Art und Weise gesichert. Zudem hängte das Team weltweit in seiner Leistungsklasse (2004: GS III; 2005: Continental) alle anderen ab.
Bekanntester Neuzugang ist Jan Bratkowski, der seit 1997 Profi ist. Der 29 Jahre alte Rosenheimer kehrte nach einem zweijährigen Abstecher zu den Mountainbikern auf die Straße zurück. »Mir hat die Rennsportfamilie gefehlt«, beschrieb Bratkowski, der schon für De Nardi (Italien) und Mercury (USA) fuhr, seine Hauptmotivation, warum er es jetzt noch einmal bei Lamonta wissen will. »Er ist unser Mann für Siege«, legte sich Teamleiter Holger Sievers fest.
Der 36-Jährige wird auch im dritten Jahr in der Doppelfunktion als Teamleiter und Fahrer tätig sein. Sievers zeigte sich optimistisch, dass sich in der neuen Besetzung schnell alte Erfolge einstellen werden: »Wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben.« Das könnte in der Tat funktionieren: Schließlich ist die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt, die Björn Glasner (31) im September für sich und Lamonta entschied, auf das Frühjahr vorverlegt worden.
Aber Sievers setzt nicht nur auf Glasner und Bratkowski. »Wir haben 13 Fahrer, und wir haben 13 Stars«, zeigte er sich überzeugt von der neuen Rad-Generation, die bereits fleißig auf Gran Canaria in die Pedale getreten hat. Von Rosenmontag an soll auf Mallorca bei einem zweiwöchigen Trainingsaufenthalt der Zusammenhalt gefestigt werden.
Ohne Zweifel gehen die um einen auf 13 Profis aufgestockten »Lamontas« selbstbewusster in die neue Saison, die mit dem ersten deutschen Rennen am 20. März (»Köln-Schuld-Frechen«) richtig Fahrt aufnehmen wird. »Wir haben uns eine Menge Respekt erworben«, blickte Mittwoch auch Steffen Weigold zuversichtlich nach vorn. Der 25-jährige Schwabe hatte im Winter mit der Teilnahme bei der Cross-WM bereits ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.
Teamsponsor und Radsport-Enthusiast Kramer denkt derweil an den Sprung in die nächst höhere Profiklasse. »In Frage kommen kann alles«, schloss der Unternehmer am Mittwoch einen weiteren »Aufstieg« keineswegs aus.

Artikel vom 04.02.2005