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»Dürfen uns nicht ausruhen«

WB-Serie Fußball-A-Ligisten in der Winterpause - VfR Borgentreich

Von Matthias Wippermann
Borgentreich (WB). Die Anlaufschwierigkeiten waren nicht zu übersehen. Ende September hatte Bezirksliga-Absteiger VfR Borgentreich gerade mal vier magere Pünktchen auf dem Konto, war im Tabellenkeller der Kreisliga A angekommen. Dann jedoch sorgte die Elf von Spielertrainers Stefan Müller fast wöchentlich für positive Schlagzeilen und hat sich bis zur Winterpause auf den vierten Platz hochgearbeitet.

André Sima, Sebastian Oberhoff und Johannes Rudolph (alle SV Borgholz/Natzungen) Jörg Mackenbach und Benjamin Becker (beide TuS Willebadessen) Thomas Friebe (Warburg 08) sowie Naim Halimi (TSV Ersen) verließen den VfR im Sommer.
Angesichts dieser Abgänge war die Erwartungshaltung in Borgentreich nicht besonders hoch. In Ruhe sollte unter der Regie des neuen Spielertrainers Stefan Müller eine neue Mannschaft aufgebaut werden. Die Vorbereitung verlief gut und das erste Saisonspiel wurde mit 3:1 gegen Rösebeck gewonnen. Doch dann kamen vier Begegnung ohne Sieg (2:3 in Natzungen, 0:1 gegen Warburg II, 1:3 in Westheim und 1:1 gegen Scherfede/Rimbeck). »Wir waren zu dem Zeitpunkt noch nicht eingespielt. Es dauerte etwas, bis wir unsere Formation gefunden hatte. Das Spiel in Willebadessen war die Wende. Von da an ging es aufwärts«, erinnert sich Stefan Müller.
Der 4:1-Erfolg beim TuS war bislang auch die beste Borgentreicher Saisonleistung. Anschließend holte der VfR 20 Zähler in acht Spielen. »Plötzlich war das Selbstvertrauen da. Schließlich haben wir auch gegen starke Gegner gepunktet«, freut sich der stürmende Spielertrainer über die Punkteserie.
Und seit dem zwölften Spieltag rangiert der VfR Borgentreich auf dem vierten Tabellenrang. Allerdings hätten sich die Orgelstädter vor der Winterpause in eine noch bessere Ausgangslage bringen können, wenn die Partien in Rösebeck (0:0) und gegen Borgholz/Natzungen II (0:2) erfolgreicher bestritten worden wären. Dennoch ist das bisher Erreichte eine beachtliche Leistung und daher sind die Verantwortlichen rundum zufrieden. »Wir haben allerdings noch einiges vor, und dürfen uns nicht ausruhen. Schließlich wollen wir auch am Ende den vierten oder fünften Platz inne haben«, hat sich der Coach ein klares Ziel gesetzt. Dafür muss aber noch einiges verbessert werden. Müller: »Unser Torverhältnis von 35:23 Treffern spricht Bände. Da wartet noch eine Menge Arbeit auf uns.« Mit 35 Toren hat Borgentreich von den Spitzenteams die wenigsten geschossen. Und mit 23 Gegentreffern haben nur Borgholz/Natzungen II (31) und Willebadessen (25) von den vorderen Mannschaften mehr kassiert. Die Defensive muss also stabiler werden. Seit der Umstellung, der erfahrene Uwe Bloem wurde für die Liberoposition reaktiviert und Markus Sommer ging ins defensive Mittelfeld, klappt es schon besser. Der starke Manndecker Michael Holtkotte kann aus beruflichen Gründen allerdings kaum mit der Mannschaft trainieren und auch nicht jede Begegnung absolvieren. So musste in der Verteidigung häufig gewechselt werden.
Für die Offensive steht mit der Verpflichtung von Christian Ernst (FC Peckelsheim/Eissen/Löwen) eine weitere Alternative zur Verfügung. Das große Plus der Mannschaft ist das spielstarke, junge Mittelfeld um Antreiber Stefan Kloidt. Trainingsauftakt während der Winterpause war am Dienstag, 25. Januar. Testspiele stehen gegen Beverungen, Tietelsen/Rothe, Berndorf, Ersen und Fürstenau/Bödexen an. »Das sind gute Gegner. Wir müssen den Vorteil nutzen auf Kunstrasen trainieren und Spiele absolvieren zu können«, setzt Stefan Müller auf eine gute Vorbereitung für die restliche Spielzeit. Dann will der VfR Borgentreich weiter direkt hinter den Teams des Titelrennens stehen.

Artikel vom 08.02.2005