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Ein Ja und ein
Fragezeichen

Supermärkte Thema im Ausschuss

Von Marion Neesen
Salzkotten (WV). Einer kam durch, ein zweiter wird es schwer haben: In der jüngsten Sitzung des Salzkottener Bau- und Planungsausschusses gaben die Mandatsträger ihr Einverständnis für einen Lebensmittelmarkt an der Geseker Straße auf dem Gelände des Autohauses Niggemeier. Einem zweiten Projekt an der Tudorfer Straße im Bereich der Holzhandlung Claes brachten sie allerdings Skepsis entgegen.

Auf rund 800 Quadratmetern sollen an der Tudorfer Straße Lebensmittel angeboten werden, 400 Quadratmeter sind laut Planung für einen Getränkemarkt vorgesehen. Bauamtsleiter Ludwig Bewermeier appellierte jedoch an die Kommunalpolitiker, eine Entscheidung noch einmal zurück zu stellen. Er hielt es für erforderlich, die Größe des Marktes mit einer Innenstadtverträglichkeit abzugelten. Eine genaue Berechnung der Verkaufsflächen sei noch erforderlich.
Das Thema sei nicht so einfach, wie es aussehe, ergriff in der Sitzung Betty Keuper (CDU) das Wort. Im Osten Salzkottens werde man mit der Fertigstellung der neuen Baugebiete rund 3000 Einwohner haben. »Unser Wunsch ist es seit Jahren, dort einen Nahversorger anzusiedeln«, so Keuper. Was jedoch jetzt beantragt worden sei, verdiene noch kein Einvernehmen, das sei mehr als ein Nahversorger. Gründliche Gespräche mit dem Antragsteller und den für die Innenstadt Verantwortlichen seien noch notwendig. Ebenso sollen die Ergebnisse aus dem jüngst in Auftrag gegebenen Einzelhandelsgutachten abgewartet werden.
Besser sieht es für den Supermarkt an der Geseker Straße aus. Hier hatten die Kommunalpolitiker keine Eiwände gegen Verkaufsflächen von rund 800 Quadratmetern. Auch der Kreis Paderborn haben dem Projekt an dieser Stelle zugestimmt.
Ob es aber tatsächlich realisiert wird, ist noch fraglich. Bekanntlich möchte der Salzkottener Autohändler Rudi Niggemeier von seinem jetzigen Standort in das Gewerbegebiet am Hohen Weg umziehen und sich dort vergrößern. Eine solche Investition ist aber von der Nachfolgenutzung der jetzigen Gebäude an der Geseker Straße abhängig. Der Supermarkt ist nur ein Teil des Gesamtkonzeptes, für zwei weitere Flächen gibt es noch keine Zustimmung. Hier war die Umnutzung aufgrund eines innenstadtgefährdenden Sortiments (Textilien/Drogeriewaren) abgelehnt worden. Somit stünde dann die etwa 1000 Quadratmeter große Werkstatt leer. Eine erste Hürde sei jetzt genommen, so Rudi Niggemeier, der weiter nach einem »Nachmieter« sucht. Realisieren ließe sich das gesamte Projekt aber nur, wenn die Nachfolgenutzung für die gesamte Fläche an der Geseker Straße klar sei.
Als stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsvereins beobachtet Niggemeier die Entwicklung des Einzelhandels in Salzkotten recht genau. »Die jahrelangen Baustellen haben viele Kunden verärgert, die müssen wir jetzt wieder zurück gewinnen. Die Leute aus den Ortschaften müssen wieder in die Kernstadt kommen«, so Niggemeier. Er glaubt, dass auch Geschäfte an der Geseker Straße dazu einen Teil beitragen können.

Artikel vom 04.02.2005