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Für Haare zwei »goldene Händchen«

Daniela Springweiler (17) gewinnt beim Wettbewerb »Jugend frisiert« eine Goldplakette

Von Dunja Henkenjohann
Werther/Jöllenbeck (WB). Waschen, Schneiden, Fönen: Das war für Daniela Springweiler schon immer ein Traum. »Schon mit elf Jahren wollte ich Friseurin werden«, sagt die 17-Jährige. Jetzt hat die Wertheranerin, die ihren Beruf im Salon Schütz im benachbarten Bielefeld-Jöllenbeck erlernt, beim Wettbewerb »Jugend frisiert« in der Stadthalle Lübbecke die Goldplakette abgestaubt.

Eine so genannte »Finger-Föhnfrisur« musste die Auszubildende im ersten Lehrjahr einem Übungskopf innerhalb von 15 Minuten verpassen. »Geschnitten und gefärbt hatte ich die Haare der Puppe bereits vorher«, erzählt die strahlende Siegerin. Beim Wettbewerb der sieben Friseurinnungen aus Ostwestfalen-Lippe galt es jetzt, die frischgewaschenen Haare nur mit Föhn und Fingern in Form zu bringen.
27 Pokale und Plaketten konnten die Nachwuchskräfte beim Leistungswettbewerb gewinnen. Unterschieden wurde nach Ausbildungsjahr sowie nach Damen- oder Herrenfach. Daniela Springweiler hat die Jury überzeugt. Sie ereichte im Damenfach 127 Zähler, die dritthöchste Punktzahl.
»Dabei war ich ganz schön aufgeregt, als die Preisrichter herumgegangen sind und uns auf die Finger geguckt haben«, sagt die 17-Jährige. Vor allem der Zeitdruck habe sie beunruhigt. Doch zu Schluss hat es gereicht.
Dennoch: So eine Goldplakette muss gut vorbereitet sein. Beim Üben in den vergangenen Monaten stand Daniela Springweiler neben dem 15-köpfigen Team des Salons Schütz vor allem ihre Kollegin Janine Fritsche zur Seite. Dennoch hätten am Sonntag die Nerven blank gelegen, erzählt Senior-Chef Erwin Schütz.
»Ich war total vervös«, muss auch seine Auszubildene zugeben. Als das Ergebnis bekannt gegeben wurde, seien jede Menge Freudentränen gerollt. Daniela Springweiler: »Ich hatte zwar gehofft, dass ich einen guten Platz mache. Aber damit gerechnet habe ich eigentlich nicht.«
Das sehr gute Ergebnis in Lübbecke ist für Ausbilder Erwin Schütz zwar einerseits eine Überraschung, kam andererseits aber nicht völlig unerwartet: »Daniela ist überdurchnschnittlich begabt«, sagt der Bielefelder, der schon mehr als 100 Auszubildende beschäftigt hat. »Man kann zwar viel mit Willenskraft sehr viel erreichen«, sagt Schütz. »Doch Daniela hat auch das gewisse Feeling, das man als guter Friseur unbedingt braucht.« Wer so eine Liebe zum Beruf hat, der habe auch im Leben Erfolg, prognostiziert Erwin Schütz, der den Salon an der Amtsstraße 10 inzwischen an Sohn Thorsten weitergegeben hat.
Auf ihren Lorbeeren ausruhen möchte sich die Wertheranerin, die nach dem Abschluss an der Böckstiegel-Gesamtschule zunächst ein Berufsgrundschuljahr im Bereich der Kosmetik absolviert hat, aber nicht: »Ich würde gerne Visagistin werden«, sagt Daniela Springweiler selbstbewusst. Doch zunächst möchte sie bei »Jugend frisiert« 2006 wieder erfolgreich dabei sein.

Artikel vom 04.02.2005