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Wenn Sofas Tango tanzen

»Schöner Wohnen Sitzkunst«: Ausstellung im Kreishaus eröffnet

Von Ruth Matthes (Text)
und Oliver Schwabe (Foto)
Herford (HK). Vier Sitzmöbel der besonderen Art laden seit Dienstagabend zum Verweilen im Kreishaus-Foyer ein. Die originellen Ausstellungsstücke, die von Künstlern der Region gestaltet wurden, sind nach einer Reise durch 15 deutsche Großstädte in ihre Heimat zurückgekehrt.

Hintergrund ist die Aktion »Schöner Wohnen Sitzkunst«. Die Macher des Magazins hatten sich vorgenommen, das Thema Möbel auf ungewohnte Art und Weise in Szene zu setzen und bundesweit Aufmerksamkeit zu erregen. Das gelang ihnen mit 78 Objekten -Êausgewählt aus mehr als 200 Beiträgen -,Êdie unter anderem bei der Internationalen Möbelmesse in Köln, im Hamburger Hafen und in vielen großen Einkaufszentren zu sehen waren. Jedes Sitzkunstobjekt wurde von einem Partner aus der Möbelbranche oder anderen wirtschaftlichen oder gesellschaftlichen Institutionen gefördert und von einem Künstler individuell gestaltet. Jeder erhielt dafür den klar geformten Kunststoffrohling.
Ulrike Meise, Mitinhaberin der Firma Moor- und Schwefelbad Senkelteich August Großmann, ließ sich bei ihrer Sitzkunst von den Kunststoffwannen inspirieren, in denen ihre Gäste Anwendungen erhalten. Sie setzte den Rohling in die Mitte einer Moorwanne, die als Reminiszenz an die heimische Möbelindustrie von der Tischlerei Schwager aus Abachi-Holz hergestellt wurde. Für den Sitzkomfort sorgten die Polsterer von Köster und Stuke. »Die Sofas sollten Repräsentanten der Region sein und unseres steht für die Gesundheitskompetenz in OWL.«
»Ostwestfälisch« dachte auch Altmeister Alf Welski. Sein Sofa, das er für das Regionale Bildungsbüro gestaltete, vereint typische Impressionen: die Kirche aus Enger, Fachwerkhäuser, das Wittekinddenkmal und den MARTa-Bau. Die Bielefelder Künstlerin Andrea Köhn hat in Kooperation mit der Wirtschaftsinitiative Kreis Herford ihre freie Malerei ins Dreidimensionale übertragen und ein farbenfrohes Sofa voller Dynamik geschaffen. Es hat bereits seinen Platz gefunden: vor dem Büro der Landrätin.
Die vierte Kreation im Bunde ist die einzige, auf der man nicht sitzen kann. »Dancing with Sofa« ist der Titel des Objektes von Frank Gerhardt. »Als unsere Mitarbeiter ihm das Sofa lieferten und es hochkant und leicht schräg durch die Tür trugen, kam ihm die Idee zu seinem aufrechten Sofa«, berichtet Dirk-Walter Frommholz, dessen Spenger Firma Pate dieser Kreation ist. In Kombination mit dem Frommholz-Stuhl »Tango« war das tanzende Sofa geboren.
Die Sitzkunst ist bis Ende Februar in Herford zu sehen und soll dann in den nächsten Monaten durch den Kreis Herford reisen.

Artikel vom 03.02.2005