04.02.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Großer Batzen für Brücken

Ortsumgehung wird teurer als geplant - Politiker stehen hinter Bau

Marienfeld (jaf). Hin und her rechneten die Politiker, als im Planungs- und Bauausschuss am Mittwochabend das Thema Haushalt auf der Tagesordnung stand. Schließlich entdeckte die CDU Diskrepanzen in der Finanzierung der Marienfelder Umgehungsstraße. So lagen den Parteien andere Zahlen vor als im ursprünglich aufgestellten Haushaltsplan vorgesehen. Dem ging Fachbereichsleiter Reinhard Pawel auf den Grund und erläuterte die Situation noch einmal für alle von der Pieke auf.

»Der von uns eingereichte Haushaltplan zur Ortsumgehung wurde von dem Regierungspräsidenten geprüft und verändert. Das ist ganz normal. Kostenmäßig wird das meistens nicht eins zu eins übernommen«, erläuterte Pawel und ging näher auf die drei geplanten Brückenkonstruktionen ein: »Ein Experte aus Detmold hat das Ganze nachgerechnet und festgestellt, dass man mit dem vom Planer angesetzten Betrag nie und nimmer auskommen wird. Die Kostenkalkulation für die Brücken muss also mit 400 000 Euro angehoben werden. Hier muss noch einmal aufgesattelt werden.« Gleichzeitig wird der Förderansatz des Landes für dieses Marienfelder Projekt von ursprünglich 65 Prozent auf jetzt 75 Prozent angehoben. »Hier bekommen wir also wieder mehr Zuschüsse zugebuttert«, erläuterte der Chefplaner aus dem Rathaus.
Abstriche müsse man aber laut RP bei der Anbindung an das Sportgelände Ruggebusch machen. »Detmold hält das nicht für förderfähig. Diese Summe wurde also wieder aus dem Förderantrag herausgestrichen«, betonte Reinhard Pawel. Und weiter: »Hier kommt etwas hinzu, dort wird wieder etwas gestrichen.« Unterm Strich muss man 2007 mit einer Mehrbelastung rechnen - das ist dann für die Anbindung an den Sportplatz und die dort geplanten Parkplätze. Die Jahre 2005 und 2006 seien finanziert, so Pawel.
Trotz der Mehrbelastungen will die Mehrheit der Politiker, dass mit dem Bau möglichst zügig, also noch 2005, begonnen wird. »Wir wollen diese Straße. Seit mehr als 20 Jahren wollen wir sie schon. Jetzt kurz vor der Realisierung einzuknicken - das geht einfach nicht. Die Zinsen sind so günstig wie nie. Wir sollten jetzt nicht länger warten, das Projekt umzusetzen«, forderte Johannes Sieweke (UWG) mit Nachdruck.
Und auch die CDU lässt sich von den neuen Zahlen nicht ins Bockshorn jagen. »Die aktuellen Zahlen des Kreises vom September 2004 belegen es: Der Verkehr, der sich täglich durch Marienfeld schlängelt, hat in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent zugenommen. Sicherlich, die Kosten sind jetzt höher als veranschlagt. Aber wenn jetzt nicht noch weitere gravierende Mehrkosten auf uns zukommen, sind wir bereit, die Maßnahme mitzutragen«, machte CDU-Fraktionssprecher Dieter Berheide deutlich. Einzig und allein die SPD würde am liebsten noch bis zum Jahre 2007 warten. »Wir wollen die Maßnahme hinausschieben, bis die Förderung des Landes tatsächlich fließt«, unterstrich noch einmal Gunhild Hinney. Die Sozialdemokratin wollte von Reinhard Pawel wissen, ob noch 2005 die Bagger im Klosterdorf anrollen werden. »Wir werden mit den Brücken anfangen. Und ich hoffe noch in diesem Jahr auf Aktivitäten«, antwortete der Planungsexperte. Kämmerer Martin Kleinheinrich sprach davon, dass die Kreditaufnahme für das »Löwenprojekt« im Spätherbst erfolgen werde.

Artikel vom 04.02.2005