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Menschen
in Verl
Johannes Strake
Barkeeper

Schon als Junge träumte Johannes Strake davon, Gastronom zu werden. Gerne schaute er seinem Onkel bei der Arbeit im Lindenkrug über die Schulter, hörte aufmerksam zu, wenn seine Mutter von ihrer Arbeit als Kellnerin erzählte und stellte sich schon als Knirps gerne an den Herd, um etwas zu kochen. Als es nach dem Realschulabschluss ernst wurde, hatte er ein klares Ziel: »Ich wollte Barkeeper werden«, erzählt der 22-jährige Verler. Und er ist es geworden und ist sich sicher: »Das ist der einzig wahre Beruf für mich.«
Den Weg dorthin hat er über eine Lehre zum Hotelfachmann genommen. »Damals war Barkeeper noch kein Ausbildungsberuf«, erzählt er. So hat er in der »Altdeutschen« die Gastronomie von der Pike auf gelernt, immer sein Traumziel vor Augen und den großen Cocktail-Star Charles Schuhmann aus München als Vorbild. »Ich kenne alle seine zehn Bücher, er ist echt der Größte«, schwärmt Johannes Strake. Er selber hat seine Leidenschaft zunächst zu Hause mit seiner eigenen Cocktailausrüstung gepflegt und die Cocktailakademie in Dortmund besucht. Mai Tai, Cai Pirinha & Co.: Das Repertoire der Klassiker beherrscht er natürlich. Doch das genügt ihm nicht: »Am meisten macht es Spaß, neue Cocktails zu erfinden.« Und dazu hat Johannes Strake nicht nur genügend Gelegenheit, sondern seit etwa einem Jahr auch eine Bar, in der er mit seinen Drinks Genießer verwöhnen kann: Der junge Gastronom hat nämlich gemeinsam mit dem Verler Klaus Mickenbecker und dessen Tochter die Bistro Verl GmbH gegründet und die Cocktailbar »Cabarna« an der Paderborner Straße ins Leben gerufen. »Läuft wunderbar«, freut sich Johannes Strake, der den Betrieb als Geschäftsführer leitet, das Hobby zum Beruf und die Nacht zum Tag macht. Die Arbeitszeiten sind für ihn kein Problem. »Ich bin eine Nachteule und ein Partytyp«, lacht er. Und der Kontakt zu Menschen ist ihm ein Lebenselixier.
Die Selbstständigkeit genießt er: »Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder als Angestellter arbeiten kann.« Eines weiß er aber ganz genau: Seine Barkeeperlaufbahn hat gerade erst begonnen und soll ihn noch an viele spannende Orte führen: »Irgendwann möchte ich mal in Berlin, München, Barcelona oder Rom arbeiten.« Manfred Köhler

Artikel vom 04.02.2005