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Kreispokal wird deutlich attraktiver

Arbeitstagung des Fußball-Kreises Minden: Walter Schütte drückt dem FCO die Daumen

Von Sebastian Picht (Text und Fotos)
Bad Oeynhausen/Hille (WB). Rekordverdächtig: Drei Stunden lang dauerte die Arbeitstagung des Fußball-Kreises Minden in der Hartumer »Buschklause«. Und das, obwohl das leidige Schiedsrichter-Thema von Udo Quast in nur zehn Minuten abgehandelt wurde.

Der Vorsitzende des FLVW-Kreises Minden Walter Schütte blickte zunächst auf die abgelaufene Hinserie zurück und stellte fest, dass »uns das schlechte Wetter im Dezember leider erwischt hat. Aber das ist noch im erträglichen Rahmen geblieben.« Sportlich gesehen seien die Landesligisten im Soll. »In Abstiegsnöte wird keiner der vier kommen. Beim FC Bad Oeynhausen darf man sich noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. Es wäre schön, wenn wir im Kreis wieder einen Verbandsligisten hätten. Ich drücke jedenfalls ganz fest die Daumen.«
Den Blick auf die Bezirksliga-Tabelle hätte sich der Kreisvorsitzende derweil am liebsten gespart: »Ich mag gar nicht hingucken. Es sieht düster für unsere Vereine aus und ich kann nur hoffen, dass der Gau nicht eintrifft. Wenn wir Pech haben, kommen alle vier Absteiger aus unserem Kreis.« Lediglich der TuS Petershagen/Ovenstädt auf Rang acht stecke nicht in Abstiegsnöten. »Für den Rest sehe ich sehr schwarz.« In der Kreisliga A setzt Walter Schütte auf die SV Kutenhausen/Todtenhausen, die es »dieses Mal ja vielleicht schafft«. Außerdem befasste sich Schütte auch mit dem Titel-Dreikampf in der B-Liga Süd, in den auch der SuS Wulferdingsen involviert ist. Der Kreisvorsitzende wies zudem darauf hin, dass die Auf- und Abstiegsreglungen in den Kreisligen eng mit der Anzahl der Absteiger aus der Bezirksliga zusammenhängen.
Zwei Oeynhausener Vereine konnten in den Pokalwettbewerben gute Ergebnisse erzielen. »Der FC Bad Oeynhausen hat den Kreispokal deutlich gewonnen und der SuS Wulferdingsen erreichte im Westfalen-Pokal die zweite Runde. Für einen B-Ligisten ist das schon eine beachtliche Leistung.« Der DFB-Kreispokal im Fußballkreis Minden wird in der Spielzeit 2005/06 übrigens unter dem Namen »Krombacher-Kreispokal« ausgetragen. Die Brauerei lobt dabei hochkarätige Preise aus. Nach langer Zeit soll die Auslosungsveranstaltung mal wieder im öffentlichen Rahmen stattfinden. »Die Brauerei spendiert dabei den Ausschank«, erläuterte Schütte, der den Vertrag mit Krombacher zunächst für ein Jahr abgeschlossen hat. »Außerdem stiften sie uns Westen und Fußbälle. 100 Liter Freibier und einen Gutschein über 100 Euro bekommt der neue Kreispokalsieger.« Sach- und Geldpreise warten auch auf die restlichen drei Halbfinalisten. Zudem stellt die Brauerei dem Fußballkreis einen Bus, mit dem fünf Vereine zu einer Brauereibesichtung gebracht werden. Der oft ungeliebte Kreispokal erhält dadurch eine deutliche Aufwertung. »Es fließt Bier«, fasste Schütte zusammen.
Für viel Gesprächsstoff auf der diesjährigen Arbeitstagung sorgten mal wieder die Formalien. Während die Tagesordnungspunkte eins bis drei schnell abgehackt waren, stockte es beim Punkt »Verschiedenes«. Walter Schütte bemerkte zum DFBnet, dass »90 Prozent der Vereine die Ergebnisse immer rechtzeitig einstellen. Aber einige Wenige weigern sich immer noch, aber zahlen fleißig die Strafen. Immerhin gut für die Kasse.«
Sowohl der Problemlotse des Kreises Michael Grützkowski (FCO), als auch Schiedsrichter Reinhard Beining (Union Minden) forderten in ihren Beiträgen zu mehr Fairplay auf den Sportplätzen auf. Beining hielt einen flammenden Vortrag über »menschliches und sportliches Miteinander«. Die Unparteiischen, die es in den letzten Tagen ohnehin nicht einfach haben, würden immer öfter beschimpft. »Beleidigungen, die deutlich unter die Gürtellinie gehen, zählen mittlerweile zum Alltag. Die Schiedsrichter werden oft als Hauptschuldiger angesehen.« Des Weiteren würden immer mehr Sportler, Zuschauer und Funktionäre versuchen ihren Frust auf dem Sportplatz abzulassen. »Es kommt immer öfter vor, dass es von verbalen Äußerungen zu Handgreiflichkeiten übergeht.« So bemängelte Reinhard Beining auch, dass deutlich weniger Platzordner vorhanden sind. Die gesamte Entwicklung hat sich im Laufe der Jahre immer mehr verschlechtert. Ich appelliere daher an den Kreisvorstand Aufklärungsarbeit zu leisten. Bei Problemen kann außerdem Lotse Michael Grützkowski weiterhelfen.« Was Recht ist, müsse auch Recht bleiben.
Kreis-Geschäftsführer Thomas Schickentanz zeichnete Axel Schäfer (TuS Bad Oeynhausen), Heinz Brinkmann (TuS Lohe) und Tobias Badstübner (TuS Barkhausen) für ihre ehrenamtliche Arbeit aus. Axel Schäfer wurde zudem an den Verband für den Ehrenamtspreis weitergemeldet. Der nächste Schiedsrichter-Anwärterlehrgang startet am 17. Februar und findet in der »Ratsklause« in Meißen statt. Die Saison 05/06 startet am 21. August, die Hinrunde endet am 11. Dezember, Serienende 5. Juni 2006.

Artikel vom 02.02.2005