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Im Notfall spricht der neue Defibrillator

Arbeitsgemeinschaft Notfallmediziner unterstützt Hövelhofer Integra-Herzsportgruppe

Hövelhof (sis). »Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Elektroschock erfolgreich ist, sinkt im Notfall pro Minute um zehn Prozent«, weiß Michael Schwede, Vorsitzender der Integrationssportgemeinschaft Hövelhof (Integra). Wenn er mit seiner Herzsportgruppe trainiert, ist das Risiko, dass einer der anwesenden Sportler ein Herzkammerflimmern erleidet, sehr hoch. Helfen kann dann nur ein Elektroschock. Damit dieser möglichst schnell erfolgen kann, hat die Arbeitsgemeinschaft Notfallmediziner jetzt der Integra Hövelhof einen eigenen Defibrillator übergeben.

»Wir hatten zwölf Jahre einen eigenen Defi. Vor einem halben Jahr hat das Gerät aber bei der vorgeschriebenen Überprüfung keine Plakette mehr bekommen«, berichtet Übungsleiter Schwede. Ausprobieren mussten die Sportler den alten Defibrillator zum Glück nie, trotzdem geht dem Gerät nach einigen Jahren die Kraft verloren.
»Das letzte halbe Jahr haben wir uns mit einem Leihgerät über Wasser gehalten«, so der Integra-Vorsitzende. Dieser Ausnahmezustand hat jetzt ein Ende: Georg Schneider, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Notfallmediziner, übergab den neuen Automatischen externen Defibrillator (AED) im Wert von 1750 Euro an den Vereinsvorsitzenden. Bedienen kann den Lebensretter jeder, denn er kann sprechen und übernimmt nach Anlegen der Elektroden die Überprüfung der Körperfunktionen. »Das Gerät entscheidet nach dem Check auch, ob reanimiert werden soll oder nicht«, erklärt der Mediziner.
Dass die Herzsportgruppe ein solches Gerät bei ihrer wöchentlichen Sportstunde dabei hat, ist vom Leistungsträger vorgeschrieben. Es ist auch immer ein Arzt mit in der Halle, der im Notfall helfen kann. »Das alte Gerät durfte nur der Mediziner bedienen. Das ist bei dem neuen halbautomatischen Defibrillator anders. Ihn kann jeder bedienen«, sagt Schwede. Wenn die Gruppe demnächst zum Beispiel einen gemeinsamen Ausflug macht, kann das Gerät ohne Arzt mitreisen und im Ernstfall Leben retten.
Einen zweiten Defibrillator hat die Arbeitsgemeinschaft Notfallmediziner an die Freiwillige Feuerwehr Hövelhof übergeben.

Artikel vom 02.02.2005