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Gefängnis: Mann bei Unfall getötet

Alkoholgenuss mit schlimmen Folgen - 21-jährigen Bad Driburger verurteilt

Von Ingo Schmitz
Bad Driburg (WB). Ein 21-Jähriger aus Bad Driburg muss für ein Jahr und neun Monate ins Gefängnis. Der junge Mann hatte am 1. Mai 2004 im alkoholisierten Zustand einen schweren Unfall verursacht. Die schlimme Bilanz: ein Toter und drei Schwerverletzte.

Dr. Andreas Hohendorf, Richter am Amtsgericht Höxter, griff bei der gestrigen Verhandlung hart durch. »Der Unfall war absolut überflüssig und ist nur wegen des Alkoholkonsums geschehen«, stellte Hohendorf fest. Daher sah der Richter bei der Verurteilung des Bad Driburgers wegen fahrlässiger Tötung, Körperverletzung und Straßenverkehrsgefährdung von einer Bewährungsstrafe ab. Hohendorf: »Das Urteil muss eine abschreckende Wirkung haben, damit sich kein Autofahrer alkoholisiert ans Steuer setzt.«
Das Unglück geschah auf der Bundesstraße 64 zwischen Buke und Schwaney. Der 21-Jährige, der durch den Unfall selbst eine offene Schädelfraktur erlitt, kann sich an den Hergang nicht mehr erinnern. Mit Hilfe von Zeugen und eines Sachverständigen wurde der Unfall gestern rekonstruiert. Demnach war der junge Bad Driburger, der zuvor mit Freunden getrunken hatte, mit seinem Mercedes allein in Richtung Paderborn mit Tempo 100 unterwegs. Etwa in Höhe eines Parkplatzes prallte der Mercedes ungebremst in das Heck eines vorausfahrenden Mitsubishi, der mit 80 Stundenkilometern unterwegs war. Durch die Wucht wurde der Mitsubishi in den Gegenverkehr geschleudert, wo der Wagen mit dem BMW eines Brakelers kollidierte und dann auf einem Acker landete. Danach stießen noch der BMW und der Mercedes zusammen.
Der 47-jährige Beifahrer des Mitsubishi erlag seinen Verletzungen an der Unfallstelle, die 53-jährige Fahrerin -Êeine Gastwirtin aus Bad Driburg -Êwurde schwer verletzt und lag sechs Wochen im Koma. Ebenso wie die Beifahrerin des BMW erlitt sie Trümmerbrüche -Êbeide Frauen haben durch die Kollisionen bleibende Schäden davon getragen. Der Brakeler BMW-Fahrer kam mit Prellungen davon.
Bei der Blutuntersuchung des 21-jährigen Unfallverursachers wurde ein Alkoholgehalt von mehr als zwei Promille festgestellt. Hohendorf gegenüber dem WESTFALEN-BLATT: »Es handelte sich um eine ganz normale Verkehrssituation. Wäre der Fahrer nüchtern gewesen, hätte das Unglück mit seinen schweren Folgen verhindert werden können.« Seit Mai ist der Mann ohne Führerschein. Mit dem Urteil verlängert sich das Fahrverbot um weitere anderthalb Jahre.

Artikel vom 02.02.2005