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Länder durch den Sucher entdecken

Heinz-Jürgen und Hildegard Krüger sind mit ihrer Kamera in der ganzen Welt unterwegs

Von Dunja Henkenjohann
Werther (WB). Heinz-Jürgen und Hildegard Krüger erleben jeden Urlaub mindestens drei Mal: vor Ort, zu Hause beim Bearbeiten ihrer Fotoaufnahmen und bei der Präsentation der Bilder im Rahmen von Vorträgen. Ende Mai fährt das »Team Krüger« erneut sechs Wochen nach Norwegen, um neues »Material« zu sammeln.

»Professionelle Amateure« nennen sich Heinz-Jürgen und Hildegard Krüger, die seit etwa 17 Jahren gemeinsam fotografieren. »Als mein Mann im Urlaub noch Dokumentarfilme drehte, war mir langweilig. Um die Zeit zu überbrücken, machte ich erste fotografische Gehversuche«, erzählt Hildegard Krüger.
Inzwischen kann sie sich einen Urlaub ohne Digitalkamera gar nicht mehr vorstellen. 40 000 Bilder hat sie mit ihrem Mann beispielsweise bei einer Reise nach Neuseeland geschossen. »Viele Freunde sagen: Das ist doch gar kein Urlaub«, erzählt die 56-Jährige. Doch für sie uns ihren Mann ist eine Fotoreise durchaus erholsam.
Dennoch: Eine gute Vorbereitung ist das A und O. Ausführliche Recherchen im Internet, die exakte Planung einer Reiseroute - das sei unverzichtbar, sagt Heinz-Jürgen Krüger, der bereits im jugendlichen Alter mit dem Fotografieren begonnen hat. Sonst verliere man sich im Endlosen.
»Wir wissen vorher schon, was uns landschaftlich erwartet«, erklärt Hildegard Krüger. Und dennoch hat das Ehepaar nach der Rückkehr längst nicht nur das im Gepäck, was auch eingeplant war. »Wir wissen beispielsweise nicht, wie das Licht ist«, sagt sie. Wenn das Paar demnächst mit dem Wohnmobil die norwegischen Lofoten bereist, versucht es, seine persönlichen Eindrücke mit der Kamera festzuhalten. »Dazu gehört vor allem die Stimmung«, sagt Hildegard Krüger.
»Elsässer Allerlei« hieß der erste Lichtbildervortrag, den das »Team Krüger« damals noch vor den »Heimatfreunden Jöllenbeck« gehalten hat. Jahrelang hat das Team seine Vorträge über Länder wie Island und Norwegen über Frankreich und Irland bis zur Türkei selbst vermarktet. »Wir waren im gesamten Umkreis von Osnabrück bis Göttingen unterwegs«, so Heinz-Jürgen Krüger.
Heute halten die beiden nur noch auf Einladung Vorträge. Darüber hinaus haben sie in in der Neuen Schmiede in Bielefeld eine Vortragsreihe etabliert. »Unser Ziel ist es, gute Diavorträge nach Bielefeld zu holen«, sagt Heinz-Jürgen Krüger, der auch schon profilierte Fotografen wie Norbert Rosing oder Bruno Baumann begrüßen konnte.
Und was unterscheidet Vorträge aus dem Hause Krüger von anderen? »Gewisse Dinge finden sich in jedem Lichtbildervortrag wieder«, sagt Hildegard Krüger. Bei einem Vortrag über Paris dürfe beispielsweise der Eiffelturm nicht fehlen. Und doch versucht das »Team Krüger«, die ganz persönlichen Eindrücke festzuhalten. Abgerundet werden die außergewöhnlichen Bilder durch eine nicht ganz alltägliche Präsentation. So werden beispielsweise mehrere Bilder überblendet oder kleine Filmsequenzen eingespielt. »2001 habe ich mit der digitalen Bildbearbeitung am Computer begonnen«, erzählt der Rentner. »Das eröffnet beispielsweise die Möglichkeit, in einem Bildervortrag über Norwegen bewegte Bilder von mystischen Trollen einzubauen oder auf Neeseeland einen Bungee-Springer von einer Klippe springen zu lassen.«
Nur wenige schöpfen aus Sicht der Krügers die digitalen Medien richtig aus. Tonaufnahmen vor Ort, Gespräche mit Einheimischen - erst die richtige Mischung aus Originaltönen und gesprochenem Text rundet einen Beitrag, der nach festen dramaturgischen Spielregeln erstellt wird, richtig ab. Das gilt auch für die beiden jüngsten Projekte: Der Hermannsweg und das Weserbergland. »Hildegard Krüger: »Der Hermannsweg liegt zwar direkt vor der Haustür. Doch wir wollen versuchen, links und rechts zu gucken und dadurch ganz neue Perspektive zu eröffnen.«

Artikel vom 15.02.2005