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Für Tangente werden
erneut Autos gezählt

Zeitplan für Straßenbau gerät ins Wanken

Von Karl Pickhardt
Bad Lippspringe (WV). Vor einer Entscheidung über den umstrittenen Bau einer südöstlichen Umgehungsstraße in Bad Lippspringe werden in den nächsten Wochen nochmals Fahrzeuge in der gesamten Innenstadt gezählt und Verkehrsteilnehmer befragt. Mit dieser Entscheidung vertagte der Bauausschuss eine Festlegung auf eine Trasse.

Unter Badestädter Politikern herrscht offenbar Verunsicherung, nachdem Prognosen zur Verkehrsentwicklung in der Innenstadt deutliche Abweichungen zu tatsächlichen Zählungen im Herbst aufwiesen: Der Verkehr hat weitaus weniger zugenommen als von Verkehrsplanern vorhergesagt. Auch bei der Entwicklung der Einwohnerzahlen bestehen Lücken zwischen Prognosen und Wirklichkeit. Diese Argumente werden auch von Gegnern der Südost-Tangente, die mehr als acht Millionen Euro kosten soll, ins Feld geführt.
Deshalb folgte der Bad Lippspringer Bauausschuss jetzt einstimmig einem Vorschlag des FDP-Fraktionsvorsitzenden Martin Koke, den Verkehrsentwicklungsplan vom Ingenieurbüro Stolz mit neuen Zählungen zu aktualisieren. Dabei sollen auch Nebenstrecken einbezogen werden. Außerdem soll untersucht werden, wie sich mehrere Anschlüsse der Innenstadt an eine Umgehung auf Verkehrsströme auswirken. In einer Hochrechnung werden auch künftige Baugebiete berücksichtigt.
Eine neue Zählung kostet ohne Befragung der Verkehrsteilnehmer 6000 Euro, berichtete Bauamtsleiter Ferdinand Hüpping im Fachausschuss. Gezählt wird von März bis Mitte April.
Mit dem Zählbeschluss ist der Zeitplan von Bürgermeister Willi Schmidt, in der Ratssitzung am 14. Februar eine Entscheidung über den seit etwa 30 Jahren geplanten Bau der Straße herbeizuführen, nicht mehr einzuhalten. Der Bürgermeister hatte wiederholt den Bau einer Tangente zur Entlastung der Innenstadt als Voraussetzung dafür genannt, dass Bad Lippspringe den Kurort-Titel behält.

Artikel vom 02.02.2005